Der Siegerentwurf des Büros Günther Hermann Architekten aus Stuttgart mit White Arkitekter (Göteborg) und W+P Landschaftsarchitekten weist eine Vielfalt von Außenräumen auf. Das Herz ist die Mensa gegenüber der Jahn-Sporthalle. Foto: Architekturbüro Pesch-Partner

Der Architektenwettbewerb zum Campus ist entschieden. Das 67-Millionen-Euro-Projekt soll 2021 starten.

Stuttgart-Feuerbach - Susanne Heß und Otto Fischer sind begeistert. Lange mussten die Rektoren des Neuen und des Leibniz-Gymnasiums darauf warten, bis sie die Vision einer „perfekt konzipierten Schule“ nicht nur vor ihren geistigen Augen und auf einem Konzeptpapier sehen konnten, sondern sie anhand von konkreten Modellen auch wirklich greifen konnten.

Seit 2013 wird über die Fusion der beiden Feuerbacher Gymnasien diskutiert und darüber wie an der Klagenfurter Straße ein neuer zukunftsfähiger Schulcampus aussehen kann. Dazu wurde ein Architektenwettbewerb ins Leben gerufen. Seit wenigen Tagen steht der Sieger fest: Der Entwurf des Büros Günther Hermann Architekten aus Stuttgart mit White Arkitekter (Göteborg) und W+P Landschaftsarchitekten hat das Preisgericht überzeugt. „Das Besondere an diesem Entwurf ist das offene Gelände in Kombination mit den einzelnen Gebäuden. Es repräsentiert die Idee eines Campus, wie wir ihn aus den USA kennen, am ehesten“, sagte der Leiter des Hochbauamtes, Peter Holzer, bei der offiziellen Vorstellung der Sieger-Modelle im Stuttgarter Rathaus. Mögliche kleinere Korrekturen müsse man noch besprechen, aber „es war schon im Vorfeld klar, dass es den einen perfekten Entwurf nicht geben kann“, sagte Holzer.

Die Kirbe ist derzeit nicht in Gefahr

Eine aktualisierte Kostenberechnung gebe es noch nicht. Aber der Leiter des Hochbauamtes geht davon aus, dass sich der Siegerentwurf im wirtschaftlichen Rahmen realisieren lasse. Derzeit liegt der Kostenrahmen bei 67,3 Millionen Euro. Da sind die notwendigen finanziellen Mittel für die neue Sporthalle aber schon inklusive. Das Büro Günther Hermann Architekten möchte die Halle „komplett eingraben“, sagte Holzer. Das hätte den Vorteil, dass oberirdisch eine zusätzliche Fläche für den Sportbetrieb genutzt werden könnte.

Baubeginn für den Schulcampus ist im Jahr 2021. Bislang geht die Stadtverwaltung davon aus, dass die Arbeiten 2027 beendet sind. Geplant ist, das Neue Gymnasium komplett oder teilweise abzureißen. „Es müssen Flächen interimsweise umgenutzt werden. Das ist klar“, sagte Holzer. Ob der Festplatz davon tangiert ist und wenn, wie lange, könne er noch nicht sagen. Die Feuerbacher Kirbe sehe er derzeit aber durch die Bauarbeiten nicht in Gefahr.

Wer sich alle prämierten Arbeiten ansehen möchte, kann das noch bis zum 1. Dezember im ersten Obergeschoss des städtischen Hochbauamts, Hauptstätter Straße 66.