Das Leibniz-Gymnasium (r.) und Foto: Archiv Torsten Ströbele

Die Rektoren Susanne Heß und Otto Fischer liegen mit dem neuen Schulcampus im Zeitplan.

Feuerbach - Aus zwei mach eins: Seit mehr als zwei Jahren bereiten sich die beiden Feuerbacher Gymnasien auf ihre Fusion vor. Rund 39 Millionen Euro könnte sie kosten. Frühestens im Jahr 2021 soll sie über die Bühne gegangen sein. Das ist zumindest das Ergebnis einer Machbarkeitsstudie, die 2013 vorgestellt wurde.

„Im Herbst soll nun eigentlich der Architektenwettbewerb starten. Planungsmittel für den Feuerbacher Campus gibt es schon, die restliche Summe sollte der Gemeinderat im kommenden Doppelhaushalt 2016/2017 zur Verfügung stellen“, sagt Susanne Heß, die Rektorin am Neuen Gymnasium. Die Ziele seien sportlich, ergänzt der Schulleiter des Leibniz-Gymnasiums, Otto Fischer. „Ich denke, insgesamt haben wir wirklich schon viel erarbeitet. So ein Prozess braucht aber Zeit. Wir haben kein Handbuch für eine Fusion.“ Zwei Schulkulturen seien hier aufeinander geprallt. Man habe sich erst einmal beschnuppern und kennenlernen müssen. Die Ergebnisse seien gut, aber nach den Sommerferien müsse man weiter vorankommen, um im Zeitplan zu bleiben, sagt Fischer.

Das pädagogische Konzept für das fusionierte Gymnasium ist zumindest fertig. Auf fünf Seiten haben die beiden Schulen ihre gemeinsamen Leitziele festgehalten. „Wir werden auf jeden Fall offene Ganztagsschule“, sagt Fischer. Die Schüler haben somit die Wahl, ob sie am Nachmittagsprogramm teilnehmen wollen oder nicht. Die Entscheidung muss jeweils zu Beginn des Schuljahres getroffen werden. „Für den Nachmittag wollen wir viele Kooperationspartner an die Schule holen“, sagt Heß. Sport, Kunst, Musik: Die Palette soll vielseitig werden. Zudem werden alle Hausaufgaben im Rahmen der Ganztagsschule erledigt – egal ob im acht- oder neunjährigen Zug des Gymnasiums.

Festplatz rückt in den Fokus

Im pädagogischen Konzept sind aber auch sehr allgemein formulierte Ziele zu finden wie „gemeinschaftliches, arbeitsteiliges und differenziertes Lernen und Arbeiten“ sowie „bedarfsorientierte spezielle Lernunterstützung“ oder „Demokratieerziehung“. Das Konzept in seiner jetzigen Form sei als Orientierungshilfe zu verstehen, sagt Heß. „Nun müssen wir noch überlegen, wie wir die Dinge konkret umsetzen.“ Das habe aber noch etwas Zeit. „Jetzt geht es erst einmal um die baulichen Konsequenzen auf dem Campus, die sich aus dem pädagogischen Konzept ergeben“, sagt Fischer. Es gebe schon viele Ideen – vom Streichelzoo bis hin zur Kindertagesstätte. Letztendlich werde man sehen, was machbar ist. In diesem Stadium der Planung wolle man sich aber nicht einschränken, auch wenn es schwierig sein werde, alles unterzubringen. „Wir äußern unsere Wünsche und werden sicherlich die eine oder andere Kröte schlucken müssen“, sagt Fischer.

Definitiv nicht verzichten möchten die beiden Rektoren allerdings auf Lernateliers und eine große, zentrale Aula. Auch an einer Mensa führt kein Weg vorbei. „Wir könnten uns vorstellen, dass sie auch für alle Feuerbacher offen steht – als gemütliches Café“, sagt Heß. Auf jeden Fall soll ein Koch die Mahlzeiten frisch zubereiten.

Zudem könne der Festplatz, so wie er ist, nicht bleiben, ergänzt Fischer. „Das heißt nicht, dass wir die Kirbe abschaffen wollen. Aber lasst uns doch zusammen das gesamte Gebiet neu denken“, sagt Heß. Darüber müsse nun eine öffentliche Diskussion entstehen, fordert der Rektor des Leibniz-Gymnasiums. Die Möglichkeit hierzu wird es am Dienstag, 14. Oktober, geben, wenn die beiden Schulleiter im Bezirksbeirat zu Gast sein werden. „Dort wollen wir dann unter anderem auch unser Interesse bekunden, dass auf dem neuen Campus die Stadtteilbibliothek unterkommen soll“, sagt Fischer – in welcher Form auch immer.