Der Bus fuhr ungebremst in die Hauswand. Foto: dpa

Bei dem Schulbus-Unfall im baden-württembergischen Eberbach sind acht Menschen schwer verletzt worden. Einige davon könnten in Lebensgefahr schweben, sagt die Polizei und lobt die Hilfsbereitschaft der Anwohner.

Eberbach - Ein Schulbus ist in Eberbach bei Mannheim frontal gegen eine Hauswand geprallt. Dabei wurden 37 Kinder verletzt – mindestens sechs von ihnen schwer. Bei einigen dieser Kinder schloss die Polizei am Dienstag Lebensgefahr nicht aus. Auch zwei Erwachsene wurden schwer verletzt, darunter der 55-jährige Fahrer des Busses, wie Polizeisprecher Christoph Kunkel berichtete. Fünf weitere Erwachsene erlitten leichte Verletzungen.

Rettungshubschrauber brachten die Verletzten in mehrere Krankenhäuser. Zuvor war von insgesamt 43 Verletzten die Rede gewesen, darunter 36 Kinder. Die Polizei konnte zunächst keine Angaben machen, warum der Bus aus der Kurve geraten war.

Insgesamt 44 Verletzte

Das voll besetzte Fahrzeug war am Morgen zunächst gegen mehrere Autos und danach frontal gegen die Wand eines Elektrofachgeschäfts gekracht. Insgesamt wurden 44 Menschen verletzt. Die Kinder in dem Bus waren 9 bis 15 Jahre alt. Die Kinder, die schwer verletzt wurden, saßen laut Polizei im vorderen Bereich des Busses.

Fotos von der Unfallstelle zeigten den stark beschädigten Bus, dessen Front nach dem Aufprall deformiert war. Im Inneren waren Sitzbänke nach vorne geklappt. Um den Bus herum lagen Metallteile auf feuchtem Asphalt, Kleinfahrzeuge daneben wirkten wie zusammengeschoben.

Sachverständige prüfen nach Angaben der Polizei, ob das Gebäude, in das der Bus krachte, einsturzgefährdet ist. Fotos der Unfallstelle zeigen eine schwer beschädigte Wand. „Die Experten untersuchen die Statik“, sagte Kunkel. Wann ein Ergebnis vorliegt, sei unklar.

Die Polizei lobte große Hilfsbereitschaft

Die Polizei hob die große Hilfsbereitschaft der Anwohner hervor. Viele hätten ihre Garage oder eine Einfahrt freigeräumt, um die Rettungsarbeiten zu unterstützen. „Wir sind sehr froh, solche Menschen in der Stadt zu haben“, sagte Eberbachs parteiloser Bürgermeister Peter Reichert. 17 Seelsorger waren vor Ort, um Verletzte und Angehörige zu betreuen.

Bei den sieben verletzten Erwachsenen handelt es sich Kunkel zufolge um den Fahrer des Busses und einen Passagier aus einem der Autos, die der Bus gerammt hatte. Die weiteren fünf Verletzten seien im Bus mitgefahren. „Es war ein Linienbus, der als Schulbus genutzt wird, deswegen sind Erwachsene mitgefahren“, erklärte Kunkel.

Die Verletzten wurden in Kliniken in Mannheim (Baden-Württemberg), Ludwigshafen (Rheinland-Pfalz) und Gießen (Hessen) gebracht. Auch von dort kamen Rettungskräfte. Mehr als 150 Helfer waren im Einsatz. Die Bergung des havarierten Fahrzeugs lief am Nachmittag.

150 Helfer waren im Einsatz

Die badische Landeskirche reagierte mit Betroffenheit auf die Nachricht von dem Unfall. „Ich bitte um Gottes Beistand für die Verletzten, für alle Helferinnen und Helfer, für die Angehörigen und für den verletzten Busfahrer“, so Landesbischof Cornelius Bundschuh.

Der Bus bringe jeden Morgen Schüler aus umliegenden Gemeinden in den Ort mit etwa 15 000 Einwohnern, hieß es. Für Eltern und unverletzte Kinder wurde in Eberbach (Baden-Württemberg) eine Sammelstelle eingerichtet. Die Unfallstelle wurde großräumig abgesperrt.