In Zuffenhausen am Ferdinand-Porsche-Gymnasium ist der Schulhof wegen Sanierungsarbeiten gesperrt. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Die Stadt hat ihr Personal aufgestockt. Bei der heutigen Personalknappheit rächt sich der späte Zeitpunkt, meint Redakteurin Barbara Czimmer.

Stuttgart - Die Planer, Handwerker und Hausmeister schaffen, während andere Ferien machen. Doch wie man es auch dreht und wendet, der Sanierungsstau an Stuttgarts Schulen nimmt nicht ab. Der Gemeinderat hat zwar 485 Millionen Euro dafür bewilligt, doch ausgegeben werden kann das Geld gar nicht in der vorgesehenen Höhe. Bauboom und Personalmangel versperren den Weg, aus maroden Gebäuden Lernorte der Zukunft zu machen.

Handwerksbetriebe, die sich um große Gewerke bewerben, sind rar, Maßnahmen verzögern sich. Auch die Planer ächzen unter den Anforderungen, 47 Großbaustellen innerhalb von sechs Wochen abwickeln zu müssen. Zwar wurden die Stellen aufgestockt, doch nun tut sich der öffentliche Dienst schwer, sie zu besetzen, denn Ingenieure, Bauingenieure und Architekten werden von der freien Wirtschaft mit höheren Einkommen umworben.

Hätte Stuttgart das Personalthema früher erkannt und ernst genommen, müsste die Stadt jetzt nicht im absoluten Fachkräftetief fischen. Kommen die Bauten nicht voran, sind auch die einstmals kalkulierten Kosten überholt. Schon heute verteuert sich das Schulsanierungsprogramm jährlich rechnerisch um 17,46 Millionen Euro. Im schlimmsten Fall fehlt es irgendwann wieder am Geld – und die Geschichte beginnt von vorn.