Die Falkertschule steht wie eine Burg über dem Schulhof, links ist die Schlossrealschule. Für beide Schulen zusammen wird eine neue Sporthalle gebaut. Foto: Sybille Neth

Im Bezirk gibt es insgesamt 14 Schulen. Die sollen sich jetzt in einem Gremium vernetzen, um Zukunftsaufgaben gemeinsam zu klären.

S-West - Bezirksvorsteher Reinhard Möhrle hat seine persönlichen Erfahrungen mit der Schullandschaft: „Oft stellt sich heraus, dass die einzelnen Schulen gar nichts voneinander wissen“, sagt er. Deshalb trat die ehemalige Vorsitzende des Stuttgarter Gesamtelternbeirats, Sabine Wassmer, bei ihm offene Türen ein. Sie präsentierte im Bezirksbeirat ihre Vorstellungen für eine Vernetzung der Schulen. Der Westen hat mit 14 Schulen aller Schularten besonders viele Bildungseinrichtungen. „Manches ist gemeinsam besser hinzukriegen“, so die Eingangsthese. Tatsächlich gibt es zahlreiche Themenkomplexe, die sich unter dieser Prämisse zusammenfassen lassen und über die ein Austausch der Schulen wünschenswert wäre, sagte die erst kürzlich aus ihrem langjährigen Amt verabschiedete ehemalige Elternbeiratsvorsitzende.

Die Planungen bei der Schulsanierung, die Entwicklung der Schülerzahlen, die Raumbelegung, die Aufenthaltsbereiche für Schüler und die Nutzung der Schulhöfe sollten gemeinsam diskutiert werden. Ebenso der Bau einer zentralen Mensa für die Schüler, denn die Versorgung mit einem warmen Mittagessen ist an vielen Schulen eine Dauerthema. Ebenso könnte es bei der Digitalisierung der Schulen Synergieeffekte geben, wenn diese im Erfahrungsaustausch miteinander stünden, nannte Wassmer als mögliche Themenkomplexe.

Idee stößt auf Gegenliebe

Bis heute ungeklärt sie die künftige Nutzung des komplett ausgestatteten Gebäudes der früheren Friedensschule nach ihrer Schließung im Juli 2015, merkte Möhrle an. Die Hauptschule ging bekanntlich in der Falkertschule auf. Dort und in der angrenzenden Schlossrealschule hat Wassmer ihre Idee vorgeschlagen und stieß dort auf Gegenliebe. Deshalb waren auch die beiden Schulleiterinnen Barbara Hohkamp (Falkertschule) und Barbara Koterbicki (Schlossrealschule) zur Sitzung des Bezirksbeirats erschienen.

Alle Fraktionen begrüßten Wassmers Vorschlag und Bezirksbeirat Bernhard Mellert (Grüne) sprach aus eigener Erfahrung als Lehrer, der in einem Schulleitungsteam tätig ist: „Kooperationen von Schulen entstehen zufällig. Die Zuständigen müssen miteinander reden.“

Konsens über Zusammensetzung

In dem Arbeitskreis Schule sollten auch Vertreter des Bezirksbeirats und aus Botnang sowie das Schulverwaltungsamtes sitzen. Darüber herrschte Konsens. Ebenso über die grundsätzliche Bereitschaft, in einem solchen Gremium mitzuwirken, denn angesichts der steigenden Schülerzahlen durch den Zuzug vieler junger Familien, sei dies erforderlich. Hinzu komme die Tatsache, dass viele Grundschüler aus Botnang später im Westen weiterführende Schulen besuchten, so Wassmer. Vittorio Lazaridis (Grüne), der als Betreuungsstadtrat ebenfalls in der Sitzung erschienen war, mahnte an, dass der Schulentwicklungsplan von 2011 stamme und der zuständige Ausschuss seit drei Jahren nicht mehr getagt habe. Möhrle wird zunächst die Schulen, Bezirksbeiräte aus West und Botnang sowie des Schulverwaltungsamtes zu einer Infoveranstaltung einladen. Dort sollen die gemeinsamen Interessen und künftige Zuständigkeiten geklärt werden und sich der angeregte Arbeitskreis bilden.