Der Terminator 2 war zuerst in Syrien erprobt worden. Foto: imago images/SNA/Maksim Blinov

Offiziell ist nun die Präsenz des russischen Schützenpanzers BMPT-72 in der Ukraine bestätigt worden. Das Terminator 2 genannte Kettenfahrzeug lässt viele Fragen offen.

Die staatliche russischen Nachrichtenagentur RIA hat am Mittwoch bestätigt, was die amerikanische Forschungsanstalt ISW („Institut for Study of War“) schon vorab unter Berufung auf Quellen in den Social Media gemeldet hatte: Der russische Schützenpanzer „BMPT 72 – Terminator 2“ ist beim Angriffskrieg gegen die Ukraine im Einsatz. Aber in welchen Stückzahlen, und warum erst jetzt, darüber gibt es nur Rätselraten. Als „Putins Wunderwaffe“ wird das Kettenfahrzeug im Netz verklärt.

Schon in Syrien „erfolgreich“, schwärmt Moskau

Ein Massenprodukt scheint der Terminator jedenfalls nicht zu sein. Experten rätseln über die Stückzahl, die Schätzungen reichen von nur 20 bis zu 30 Exemplaren. Für eine Wunderwaffe wäre das wenig. Schon vor einem Jahr hatte ein Militärexperte auf „Russia Today“ den Terminator 2 nach seinem „erfolgreichen Einsatz in Syrien“ quasi als Exportschlager angepriesen. Der gehe jetzt im Werk von Uralwagonsawod in die Serienproduktion. „Jüngste bewaffnete Konflikte haben gezeigt, dass gepanzerte Kampffahrzeuge in dichten Stadtgebieten und unwegsamen Gelände besonders anfällig für Panzerabwehr-Granatwerfer und Lenkflugkörper zur Panzerabwehr sind“, schreibt der Autor Michael Chodarenek. Deshalb habe man den Terminator entwickelt, der Kampfpanzer vor Angriffen schützen solle.

Wendig in den Städten

Während die Ursprungsversion – Terminator 1 – noch fünf Besatzungsmitglieder benötigte, kommt der Terminator 2 laut „Russia Today“ offenbar mit drei aus. Weil der Schützenpanzer keine lange Kanone besitzt, gilt er als wendig in den Häuserschluchten der Städte, und er hat eine starke Feuerkraft. Aber seine Schwachstelle soll der Geschützturm sein. Sowohl der Terminator 1 als auch 2 basieren auf der Plattform des russischen Kampfpanzers T-72.

Fünf Ziele gleichzeitig im Visier

Die neuere Version kann fünf Ziele gleichzeitig erfassen, sie besitzt zwei 30-Millimeter-Kanonen mit einer Reichweite von sechs Kilometern, das lasergesteuerte Lenkraketen-System Ataka zur Panzerabwehr sowie ein Kalaschnikow-Maschinengewehr. Mit dem Spitzentempo 65 ist der 44 Tonnen schwere und sieben Meter lange Terminator fast so schnell wie ein Leopard 2 und die gleiche Leistung hat er auch: 1000 PS.

Warum ist er nicht früher im Einsatz gewesen?

In der umkämpften Stadt Sjewjerodonezk soll eine Kolonne des Terminators im Einsatz gefilmt worden sein. Auch auf der Siegesparade in Moskau am 9. Mai war er zu sehen. Westliche Experten stellen sich Fragen zu „Putins Wunderwaffe“. Der kanadische Sicherheitsexperte Colby Badhwar zeigte sich auf Twitter erstaunt, dass der „Terminator“ nicht schon früher in der Ukraine zum Einsatz kam. „Wenn diese von Anfang an mit erfahrenen Truppen in Mariupol eingesetzt worden wären, hätte Russland möglicherweise eine Chance gehabt, die Stadt zu erobern“, meint Badhwar. „Stattdessen missachteten sie alle angeblich in Grosny gelernten Lektionen und wiederholten dieselben Fehler.“