Hinter Oberschützenmeister Harald Puff kann man die Einbruchstelle noch gut erkennen. An der Decke wurden die Holzpaneele ausgetauscht. Foto: Sabrina Höbel

In unserer Serie „Mein 2017“ sprechen wir mit Menschen, die im vergangenen Jahr etwas Außergewöhnliches erlebt haben. Wir fragen nach, wie es ihnen geht, was sich inzwischen verändert hat und blicken auch ein wenig in die Zukunft. Heute: Harald Puff. Der Vorsitzende der Schützengilde erinnert sich an den Einbruch ins Vereinsheim im Sommer.

Vaihingen - Im Vereinsheim der Schützengilde Stuttgart-Vaihingen erinnert fast nichts mehr an den Einbruch im Sommer, bei dem sich Diebe über das Dach Zutritt verschafft hatten. Beim genauen Hinsehen erkennt man, dass einige Holzpaneele an der Decke ausgetauscht wurden. Eine Tür ist ramponiert, die Verkleidung der Klinke verbogen. Harald Puff, der Vorsitzende der Schützengilde, hat sein 2017 von dem Zwischenfall allerdings nicht überschatten lassen.

Viel Beute machten die Diebe, die am 28. August in das Vereinsheim auf der Bernhartshöhe einbrachen, nicht. Insgesamt wurden 350 Euro aus der Getränke- und Spendenkasse entnommen. Die Waffenschränke sind mehrfach gesichert, sodass die Unbekannten hier nichts abgreifen konnten. „Ärgerlich ist nicht der finanzielle Verlust, sondern der Aufwand, alles wieder in den Originalzustand zurückzuversetzen“, sagt Puff.

Ein Vereinsmitglied war zufällig vor Ort

Das Loch im Dach wurde noch am Tag der Tat verschlossen. Da die Einbrecher aber versuchte hatten, verschiedene Türen aufzubrechen, ehe sie durch das Dach einstiegen, gab es noch mehr zu reparieren. Teile der 25 Jahre alten Holzverkleidung der Decke mitsamt der Isolierung musste ausgetauscht werden, eine neue Metalltür wird in den nächsten Wochen eingesetzt. Insgesamt wurden Kosten von rund 5000 Euro verursacht. Für die Reparaturen kommt die Versicherung auf, die Schützengilde bleibt nur auf den finanziellen Schäden durch den Diebstahl aus der Kasse sitzen. „Da sind wir gut weggekommen“, meint Puff.

An den Tag des Einbruchs erinnert sich der Oberschützenmeister noch genau. Wie jeden Montag war im Vereinsheim kein Betrieb. Ein Vereinsmitglied war allerdings durch Zufall vor Ort, bemerkte das Loch in der Decke des Gastraumes und hörte Geräusche aus dem Nebenzimmer. Puff wurde sogleich benachrichtigt und machte sich auf zur Bernhartshöhe, wo die Polizei schon wartete. „Die Einbrecher hatten sich aber schon wieder verdünnisiert“, erinnert er sich. Seither fehlt von den Dieben jede Spur.

Der Einbruch hat die Stimmung im Verein nicht getrübt

Nach dem Einbruch ging der Betrieb im Verein normal weiter. Bei den rund 250 Vereinsmitgliedern blieb der Vorfall aber nicht unbemerkt. Sie seien vor allem erstaunt gewesen, wie hartnäckig die Einbrecher waren, erinnert sich Puff. „Wir waren alle einhellig der Meinung, dass die sich auf der Anlage nicht ausgekannt haben, das waren keine Profis“, sagt er.

Die Stimmung im Verein wurde durch den Einbruch aber nicht getrübt. „Da war mehr Kopfschütteln, wie man das so blödsinnig anstellen kann“, sagt Puff. Warum genau die Schützengilde das Ziel des Einbruchs war, kann der Vorstand sich nicht erklären: „Hier ist nichts zu holen.“

Es war der erste erfolgreiche Einbruch in der Vereinsgeschichte. Weitere Sicherheitsvorkehrungen hat die Schützengilde seit dem Vorfall nicht veranlasst. „Die Anlage ist ja abgesichert“, sagt Puff. Die regulären Türen hätten die Einbrecher weitestgehend gestoppt. Das Dach zusätzlich abzusichern sei nicht möglich. Das Haus ist zudem schon länger mit Bewegungsmeldern ausgestattet. Am Einbruchstag half den Dieben allerdings das Glück: Seit wenigen Tagen war die Sicherung defekt.

Harald Puff verliert keinen Gedanken mehr an den Einbruch im Sommer. „Nach Erledigung der Versicherungsangelegenheiten habe ich es ad acta gelegt“, sagt er. Lieber denkt er zurück an die Höhepunkte des vergangenen Jahres: das Sommerfest und die jährliche Vereinsmeisterschaft der Schützengilde.