Polizistinnen und Polizisten der Bereitschaftspolizei suchen in der Nähe des Tatorts in Zuffenhausen nach Spuren. Foto: SDMG/Kohls

In Stuttgart-Zuffenhausen ist am Freitagabend durch Schüsse ein 32-jähriger Mann schwer verletzt worden. Die Stuttgarter Polizei hat eine Sonderkommission gebildet, um den Fall aufzuklären.

Der durch Schüsse am Freitagabend in Zuffenhausen schwer verletzte, 32 Jahre alte Mann ist außer akuter Lebensgefahr. Das sagte ein Sprecher der Stuttgarter Polizei unserer Redaktion. Das Opfer befände sich in stationärer Behandlung in einem Krankenhaus. Nach Recherchen unserer Zeitung wurde das Opfer beim Transport ins Krankenhaus zwei Mal von den begleitenden Notfallmedizinern wiederbelebt.

Gegen 21 Uhr hatten am Freitagabend bislang unbekannte Täter in der Nähe eines Restaurants in der Burgundstraße auf den Mann geschossen. Unmittelbar nach der Tat hatte die Polizei unter anderem mit Hilfe eines Polizeihubschraubers und Kräften der Bereitschaftspolizei nach den Tätern gefahndet.

Am gestrigen Samstag hatte Staatsanwaltschaft und Polizei mitgeteilt, eine 30 Ermittlerinnen und Ermittler starke Sonderkommission gebildet zu haben, die den Fall aufklären solle. Das Landeskriminalamt sei in die Ermittlungen einbezogen worden, um mögliche Zusammenhänge zu Schießereien in den vergangenen Wochen im Großraum Stuttgart zu überprüfen. In der vergangenen Woche hatte das LKA die Recherchen zu vergleichbaren Taten in den Landkreisen Esslingen und Göppingen an sich gezogen.

Im Januar 2020 hatte ebenfalls in der Zuffenhäuser Burgunderstraße ein Mann aus einem Auto mit einer Luftdruckpistole auf eine Menschengruppe gezielt. Polizisten beschlagnahmten die Waffe. Im vergangenen Juli gab ein bislang unbekannter Täter am selben Ort aus einem Auto einen Schuss auf mehrere Menschen ab, die vor einer Ladenzeile standen. Ermittler entdeckten das Projektil in der Glasscheibe einer Eingangstür einer Gaststätte. Verletzt wurde niemand, der Täter und ein Komplize flüchteten.

Zwei Wochen später meldeten Zeugen der Polizei, am Bahnhof Zuffenhausen sei mehrfach geschossen worden. Am 1. Februar bedrohte ein unbekannter Täter im Reinhold-Brändle-Weg einen Autofahrer mit einer silberfarbenen Pistole.

Auch in Esslingen-Mettingen, Esslingen, Ostfildern, Eislingen, Donzdorf, Reichenbach und Plochingen wurde seit dem Februar 2020 teilweise mehrfach geschossen. Unklar ist bislang, ob es einen Zusammenhang zwischen der Schießerei im Norden und im Osten der Landeshauptstadt gibt.

Zeugen, die am Freitagabend oder auch bei den früheren Schießereien verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben, die mit den Taten in Zusammenhang stehen könnten, werden gebeten, sich unter der Rufnummer 07 11 / 89 90 - 57 78 bei den Beamtinnen und Beamten der Kriminalpolizei zu melden.