David Müller (Mitte) bekommt den Preis von der Landtagsabgeordneten Muhterem Aras (rechts) Foto: Landtag

Der 18-jährige David Müller hat beim Schülerwettbewerb des Landtags zur Förderung der politischen Bildung einen Preis gewonnen. Er hat sich mit dem Thema Gerechtigkeit beschäftigt und dies digital umgesetzt.

S-Nord - Free Justice steht in weißen Lettern auf dem grünen Plakat. Darunter befindet sich ein QR-Code, der, vom Handy eingescannt, zu einer Internetseite führt. Ein Ladebalken öffnet sich: Please wait for justice. Wenn der Balken bei 100 Prozent angekommen ist, springt die Seite um: Error 404, justice not found. Die Gerechtigkeit wurde nicht gefunden.

Die Vorgabe war, zur Gerechtigkeit aufzurufen

Das ist das Projekt, mit dem der 18-jährige David Müller einen ersten Preis beim Schülerwettbewerb des Landtags zur Förderung der politischen Bildung gewonnen hat. In verschiedenen Kategorien haben rund 3400 Schüler aus 154 Schulen im Land teilgenommen. Ermuntert von seiner Lehrerin und Architektin Alexandra Hoh, hat Müller ein Plakat gestaltet, die Themenvorgabe war, dass es entweder die Ungerechtigkeit in unserer Zeit darstellen oder zur Gerechtigkeit aufrufen soll. Die Idee zu dem QR-Code sei ihm nicht gleich gekommen, erzählt David Müller. Wie er darauf kam, weiß er gar nicht mehr: „Wir sollten zum Nachdenken über Gerechtigkeit anregen, da ist mir das eingefallen.“ Dann hat er sich mit einem Freund, der ihm beim Programmieren der Seite half, zusammengesetzt und zudem drei Wochen lang im Unterricht daran gearbeitet.

Mit dem ersten Preis hat er nicht gerechnet: „Ich dachte, wenn es was wird, dann wäre das cool, aber es ist nicht so wichtig.“ Trotzdem freut er sich jetzt sehr, und auch die Verleihung des Preises mit der Landtagsabgeordneten Muhterem Aras im Hospitalhof hat er in schöner Erinnerung – jedenfalls fast ausschließlich: „Ich hatte davor eine Prüfung in der Schule, darum bin ich fast zu spät gekommen!“

David würde gerne an der Popakademie studieren

David Müller lebt in Leonberg und hat in diesem Sommer das Berufskolleg mit Schwerpunkt Medien an der Steinbeisschule abgeschlossen. Im kommenden Schuljahr wird er auf die Technische Oberschule in Stuttgart-Mitte gehen, um dort sein Abitur zu machen.

Auch für die Zeit danach hat er schon Pläne: „Eigentlich wollte ich Toningenieur werden“, erzählt er. „Dann habe ich aber angefangen, Schlagzeug zu spielen.“ Das hat ihm so gut gefallen, dass er gerne in Mannheim an der Popakademie Schlagzeug studieren möchte. Dafür hat er auch eine Band gegründet, die sich regelmäßig zum Üben trifft. Grafikdesign, wofür er nun den Preis gewonnen hat, interessiert ihn zwar auch. „Aber da ist es schwer, nebenberuflich etwas zu machen“, weiß er.