In der Schreinerei Röthenbacher entstehen seit 20 Jahren Kinderkletterbögen, die Kinder zum fantasievollen Spielen anregen sollen.
Angelika Röthenbacher ist die Leidenschaft anzumerken. Sie brennt für das, was sie mit ihrem Mann auf die Beine gestellt hat. Die Schreinerei Röthenbacher liegt am Rand des Industriegebiets Maurer, durch das Fenster sind die Felder zu sehen, die Vögel zwitschern. Drinnen hat Angelika Röthenbacher den Kletterbogen vorbereitet, der ein zentrales Produkt der Schreinerei ist – und den die Röthenbachers auch schon seit 20 Jahren herstellen.
Angefangen hat alles mit einer Mutter-Kind-Gruppe, in der Angelika Röthenbacher mit ihrer kleinen Tochter einem hölzernen Kletterbogen begegnete, auf dem die Kinder klettern und wippen konnten. „Andere Eltern haben mich dann gefragt, ob wir nicht auch so etwas bauen könnten“, erinnert sich Röthenbacher. Den Betrieb hatte Helmut Röthenbacher 1990 gegründet, 1993 bauten sie im Maurer ein Haus, in dem die Werkstatt und die Familienwohnung Platz fanden. Zuerst habe man überlegt, Vertriebspartner zu finden, aber schließlich sagte Angelika Röthenbacher zu ihrem Mann: „Lass es uns selbst versuchen.“
„Was die Kinder damit machen, das ist einfach toll“
Und so entstanden 2005 die ersten Kinderkletterbögen, liebevoll zusammengesetzt, sorgsam abgeschliffen, eingeölt, nicht gestrichen, damit das natürliche Gefühl des Holzes unter den Kinderfingern erhalten bleibt. „Unser erster Auftrag war von einer Mutter aus der Krabbelgruppe“, erzählt Angelika Röthenbacher. Weitere folgten, und dann kam das Zubehör dazu: Eine Rutsche zum Aufsetzen etwa, oder ein Pferdekopfaufsatz, mit dem die Kinder spielen konnten, als ritten sie auf dem Kletterbogen. Es gibt Einsätze, mit dem aus dem Kletterbogen ein Feuerwehrhaus mit Rutschstange und Garage wird, oder ein Puppenhaus.
Beim Zubehör haben sich die Röthenbachers von den Kindern inspirieren lassen, die mit dem Kletterbogen spielen: „Was die Kinder damit machen, das ist einfach toll“, schwärmt Angelika Röthenbacher. „Sie haben so viel Fantasie und spielen einfach drauflos.“ Sie hat viele Rückmeldungen von Kunden bekommen, hat aber auch oft selbst nachgefragt: Sind Sie zufrieden mit dem Kletterbogen? Wie spielen Ihre Kinder damit, was machen sie, was brauchen sie? Die schönsten Kundenrückmeldungen hat sie mit Fotos in ein Album geklebt. Mit einem einfachen Tuch, zeigt sie, kann der Kletterbogen auch in ein Nestchen für die ganz Kleinen verwandelt werden, oder in ein Zelt für die Älteren.
Die kreativen Spielmöglichkeiten für Kinder liegen den Röthenbachers am Herzen, sowie ein fairer Umgang mit den Kunden. „Wir wollen den Kunden, den kleinen wie den großen, auf Augenhöhe begegnen“, sagt Angelika Röthenbacher. Etwa 25 bis 30 Prozent vom Gesamtumsatz machen die Röthenbachers mit dem Kinderkletterbogen, mittlerweile gebe es leider einige günstige Anbieter, auch manchmal beim Discounter. Aber der Kinderkletterbogen der Röthenbachers soll hochwertig und von guter Qualität sein, bei jedem Stück wird mehrmals überprüft, ob alle Oberflächen glatt geschliffen sind. Die Stäbe sind aus Buche, die Randteile aus Birke. „Wir wollen, dass die Kunden etwas bekommen für den Preis, und die Kinder möglichst lange damit spielen können – auch die Geschwisterkinder noch.“