2019 soll die Gartenschau im Remstal stattfinden Foto: Leserfoto: vroniii

Jetzt ist es amtlich: Alle 16 Kommunen im Remstal haben jetzt ihre feste Zusage zur Teilnahme an der Landesgartenschau im Jahr 2019 gegeben

Schorndorf - Die Geburtsstadt Gottlieb Daimlers war die letzte im Bunde: Vor wenigen Tagen hat auch der Schorndorfer Gemeinderat verbindlich seine Beteiligung zugesagt. Ratifiziert wird das Ganze aber erst am Mittwoch, 25. März: Dann verpflichten sich in Stuttgart alle Rathauschefs per Unterschrift gegenüber dem Land, die Gartenschau im Remstal auch tatsächlich zu realisieren. Beobachtet wird dieser offizielle Startschuss vom baden-württembergischen Landwirtschaftsminister Alexander Bonde und vom Vorsitzenden des Verbands Region Stuttgart, Thomas S. Bopp.

Die Geschäftsstelle des Projekts ist angesiedelt im Schorndorfer Rathaus. Oberbürgermeister Matthias Klopfer, zugleich Sprecher des Gartenschau-Präsidiums, ist denn auch erfreut, dass „sich alle Partner für dieses innovative einer Gartenschau über kommunale Grenzen hinweg entschieden haben“. Für Klopfer ist dies der Beleg: „Wir arbeiten im Remstal beispielhaft zusammen.“ Bietet die Gartenschau doch nun den Kommunen die Chance, Fördermittel für ihre wichtigen Projekte zu erhalten.

Die interkommunale Gartenschau (offizielle Abkürzung: ikG 2019) bringt auch nach Ansicht des Planungsdirektors des Verbands Region Stuttgart, Thomas Kiwitt, „Entwicklungsimpulse der Extraklasse“. Er ist überzeugt, dass sowohl die Innenstädte wie auch die Aufenthaltsbereiche im Grünen profitieren werden. „Weil wir alle 330 000 Einwohner des Remstals im Blick haben, koordiniert die Region sehr gerne dieses anspruchsvolle Vorhaben.“

War es doch auch der Verband Region, der mit seinem Marterplan Landschaftspark Rems im Jahr 2006 bereits die Idee für dieses Gesamtprojekt entwickelt hatte. Thomas Bopp hatte bereits vor einigen Wochen im Regionalparlament darauf hingewiesen, dass dies die erste Schau sein werde, bei der mehrere Kommunen mitmachen. Das könne ähnlich werden wie bei der Fußball-Europameisterschaft, die 2020 erstmals von mehreren Ländern ausgetragen wird. „Wenn das hier funktioniert“, so Bopp, „dann wird das Schule machen in Baden-Württemberg.“

Wie an einer Kette aufgereiht, wollen sich die 16 Kommunen als „Perlen“ entlang des 80 Kilometer langen Flusses präsentieren – von Essingen (Ostalbkreis ) an der Remsquelle bis Remseck mit der Mündung in den Neckar ganz im Westen. Jede Kommune bereitet unter dem Gartenschau-Motto „Stadt, Land, Rems“ ein spezielles Thema vor. Schorndorf will unter der Rubrik „Sport, Spiel und Spaß“ das Areal Altlache zum neuen Sportpark Rems umgestalten. In Weinstadt soll der Einstieg in die neue Kanuroute mit verbesserten Paddelmöglichkeiten an der Rems erfolgen. Zudem könnte die Burgruine Kappelberg, wo sich vor 500 Jahren die Revolutionäre des Bauernaufstands Armer Konrad versammelten, aufgehübscht werden. Vorgesehen ist zudem eine „Bellevuelandschaft am Korber Kopf“. Ein gemeinsames Projekt ist der neue, durchgehende Remstal-Radweg. Und weil die Gartenschau-Besucher über die Schiene angelockt werden sollen, müssen einige Bahnhöfe renoviert und vor allem überall barrierefrei ausgestattet werden, damit auch Gehbehinderte und Rollstuhlfahrer von dort aus zu den eigentlichen Zielen gelangen können.

Etwas getrübt wurde das Remswasser allerdings vor einigen Wochen: Der Landesnaturschutzverband (LNV) kritisierte, von dem angekündigten „kooperativen, dialogorientierten Verfahren“ könne bisher keine Rede sein. Abzulehnen sei „eine weitere Möblierung von Natur und Landschaft, insbesondere von geschützten Lebensräumen“, monierte Robert Auersperg vom LNV-Arbeitskreis Rems-Murr. Und auch, dass die Rems über weite Strecken kanutauglich gemacht werden soll, sei fragwürdig. Schorndorfs Baubürgermeister Andreas Stanicki hält die Vorwürfe für unberechtigt. Er setzt auf eine Klärung der umstrittenen Punkte bei der Informations- und Austauschveranstaltung am Donnerstag, 6. März, wenn um 16 Uhr im Schorndorfer Rathaus Umwelt- und Naturschutzverbände zu Gast sind.