In Schorndorf hat die Polizei einen 26-Jährigen festgenommen. Foto: Phillip Weingand / STZN

Ein 26-Jähriger hat sich der Polizei gestellt und zugegeben, am Samstag in Schorndorf mit einem sogenannten Tierabwehrgerät auf zwei junge Männer geschossen zu haben. Eine Nichtigkeit soll den Streit mit 60 Beteiligten ausgelöst haben.

Schorndorf - Nach der Auseinandersetzung in Schorndorf (Rems-Murr-Kreis), bei der am Wochenende zwei Menschen verletzt worden waren, hat die Polizei einen Tatverdächtigen festgenommen. Der 26-Jährige hat sich am Donnerstagnachmittag im Beisein eines Rechtsanwalts der Polizei gestellt.

Bei dem Mann handelt es sich um einen Deutschen mit Migrationshintergrund, der in Schorndorf wohnt. Er hat laut der Polizei eingeräumt, mit einem sogenannten Tierabwehrgerät Schüsse auf zwei Syrer abgegeben zu haben. Der 26-Jährige sitzt inzwischen in Untersuchungshaft.

„Pillepalle“ soll der Auslöser für den heftigen Streit gewesen sein

Bei sogenannten Tierabwehrgeräten handelt es sich um pistolenähnliche Geräte, mit denen aus Kartuschen Reizgas verschossen wird. Bisher war die Polizei davon ausgegangen, dass der Täter eine Schreckschusspistole benutzt hatte.

Die bisherigen Ermittlungen ergaben, dass am Samstagnachmittag zunächst zwei Jugendliche aneinander geraten waren. „Der Auslöser war eigentlich Pillepalle – eine absolute Kleinigkeit, wegen der sich ein Streit wirklich nicht lohnt“, so ein Polizeisprecher. Die beiden jungen Männer hätten daraufhin über soziale Netzwerke jeweils rund 30 Unterstützer zusammengetrommelt und sich in der Schorndorfer Innenstadt zur Abreibung getroffen.

Der Verdächtige ist bereits polizeibekannt

Der Polizeisprecher betont, dass nicht alle der 60 Jugendlichen und jungen Erwachsenen sich an den darauf folgenden Schlägen und Schubsereien beteiligten. Obwohl laut Zeugenaussagen davon auszugehen sei, dass mehrere Personen verletzt worden seien, hätten sich die Verletzten nicht bei der Polizei gemeldet. Die Schlägerei gipfelte schließlich in den Schüssen aus dem Tierabwehrgerät.

Der Tatverdächtige ist bereits wegen Gewaltdelikten polizeilich in Erscheinung getreten. Die Ermittlungen der gemeinsamen Ermittlungsgruppe der Kriminalpolizei Waiblingen und des Polizeireviers Schorndorf dauern an.