Die Kinder und Jugendlichen proben für den Auftritt beim Schools Day. Foto: factum/Granville

Mehr als 150 Kinder und Jugendliche zeigen, was sie drauf haben. Sie flöten, sie geigen, sie singen und sie spielen beim Schools Day im Forum am Schlosspark mit.

Ludwigsburg - Vor mehr als einem Jahr haben sie mit den Proben begonnen, an diesem Montag wollen die gut 150 Kinder und Jugendlichen das einstudierte Programm endlich einem möglichst großen Publikum präsentieren. Um 18 Uhr hebt sich der Vorhang im Forum am Schlosspark für die Mitwirkenden des fünften „Schools Day“ im Rahmen der Ludwigsburger Schlossfestspiele, um den Zuhörern zu zeigen, dass sich der musikalische Nachwuchs nicht zu verstecken braucht.

Unter den Mitwirkenden sind etwa 100 Mitglieder der Jugendmusikschule Ludwigsburg sowie Angehörige des Kinderchores der Ulrichskirche in Pflugfelden. Unter der Leitung von Sandra Stock werden sie Auszüge aus Wolfgang Amadeus Mozarts Oper „Die Zauberflöte“ aufführen.

Ein 14-Jähriger gibt den Tamino

Am Samstag vor dem Konzert ist die Aufregung noch groß, im Flur vor dem Probenraum ist ein unglaubliches Durcheinander und Gewusel. Die Mädchen haben perfekt gestylte Dutt-Frisuren, alle Kinder tragen weiße Leggings und Shirts, manche von ihnen farbige Ballerina-Tutus. Mittendrin steht der 14 Jahre alte Jan Kanters, der die Rolle des Tamino übernommen hat. „Klar, ich bin schon ein bisschen aufgeregt, aber andererseits haben wir das jetzt alles so oft geprobt, dass es wirklich sitzt und ich mir meiner Sache sicher bin“, sagt er. Im Forum auf der Bühne stehen zu dürfen, sei aufregend und eine tolle Sache, findet er. Seit vielen Jahren singt er im Ulrichschor mit und hat auch nicht vor, das zu ändern. „Auch nach dem Stimmbruch möchte ich dem Chor auf jeden Fall erhalten bleiben“, sagt der Teenager.

Gute Qualität braucht gute Vorbereitung

Das dürfte Musik in den Ohren der Chorleiterinnen Christine Opaschowski und Maren Broghammer sein. Die beiden haben die Chorkinder fit gemacht für den großen Auftritt im Forum und sind dankbar für die Chance, die sie bekommen haben. „Wir wollten schon lange mal beim Schools Day mitmachen, nun hat es geklappt“, freut sich Christine Opaschowski. Die Probenarbeit sei sehr langwierig gewesen, aber das sei bei diesem Stück auch nötig. Und nur, wer lange und oft genug an einem Stück probiere, könne es auch richtig verinnerlichen. „Wenn man eine wirklich gute Qualität hinbekommen möchte, muss man lange dranbleiben.“ Auf der anderen Seite entwickelten die Kinder während einer solchen Vorbereitungsphase auch viele Fähigkeiten. „Sie lernen, sich zu konzentrieren, sich auf ein Stück einzulassen und das Erlernte quasi auf Knopfdruck abzurufen“, sagt die Leiterin der Jugendmusikschule, Christiane Schützer. Auf der Bühne zu stehen, sei für alle Kinder ein einmaliges Erlebnis. Auch die Tatsache, dass sie mit einer „echten“ Königin der Nacht musizieren dürften, erfülle alle mit Stolz. Gesungen wird die Partie nämlich von der Gesangslehrerin und Profi-Sopranistin Susanne Vogelmann. Auch die Sprecherin ist mit Sandra Willmann ein Profi; ihre Gage wird vom Freundeskreis der Jugendmusikschule übernommen.

Die Zauberflöte ist ein wegweisendes Werk

Dass es ausgerechnet die „Zauberflöte“ wurde, ist kein Zufall. „Für die Kinder ist es ein Einstieg in die Musiktradition, den ich ganz wichtig finde“, sagt Christiane Schützer. Sie staune über die Ernsthaftigkeit, womit alle Kinder dabei seien. Besonders ernsthaft ist auch der zwölf Jahre alte Johannes Braun. Der junge Geiger sitzt am Pult des Konzertmeisters und ist sich seiner Verantwortung voll bewusst. „Ich darf keine Fehler beim Bogenstrich machen, schließlich schauen die anderen Streicher ja alle auf mich“, sagt er.

Weitere Mitwirkende des Abends sind die Big Band des Goethe-Gymnasiums Ludwigsburg, das Streicherensemble des Eberhard-Ludwig-Gymnasiums Stuttgart sowie die Schulband und der Schulchor des Helene-Lange-Gymnasiums Markgröningen. Durch den Abend führt der Schlossfestspiel-Intendant Thomas Wördehoff.