Drei verschiedene Outfits muss Sabine Fuchs präsentieren, um Miss Germany zu werden – unter anderem zwei Kleider. Foto: factum/Weise

Sabine Fuchs aus Ludwigsburg will zur schönsten Frau Deutschlands gewählt werden, die älter ist als 50 Jahre. Doch der 51-Jährigen geht es nicht nur darum, gut auszusehen – sie will auch ein Vorbild für andere sein.

Ludwigsburg – - Sabine Fuchs ist ehrgeizig: Wenn am 14. November eine Jury die schönste Frau Deutschlands über 50 Jahre kürt, will Fuchs auf dem Siegerpodest stehen. „Ich sehe gut aus“, sagt die 51-Jährige aus Ludwigsburg selbstbewusst.
Frau Fuchs, wie kommt man auf die Idee, sich zu einem Schönheitswettbewerb für Frauen über 50 anzumelden?
Eine Bekannte von mir hat vor zwei Jahren bei der „ Miss Germany 50+“ mitgemacht. Ich habe gedacht: ich sehe ganz gut aus – und wollte das dann selbst einmal probieren. Ich bin auch seit mehreren Jahren als Model tätig und laufe auf Schauen, hauptsächlich für klassische Mode.
Was meinen Sie damit?
Ich bin nicht nur 50-Plus-Model, sondern auch Plus-Size-Model. Ich trage keine Kleidergröße 34 oder 36, sondern 40 und 42. Aber das ist für mich völlig okay, ich fühle mich in meiner Lebensphase extrem wohl, und das kann man wahrscheinlich auch sehen. Die Besucher bei den Schauen können sich jedenfalls mit mir identifizieren.
Achten Sie auf die Ernährung?
Nein, ich bin ein Genussmensch. Mein Lieblingsessen ist Sauerbraten mit Knödeln, ich esse auch mal eine Schweinshaxe und trinke dazu ein richtiges Bier – da erkennt man wohl meine Herkunft aus Franken. Ich bin definitiv kein Asket, ich trinke auch keine vier Liter Wasser am Tag. Aber wie gesagt, ich habe das Gefühl, diese Figur kommt sehr gut an.
Wenn wir noch einmal auf den Wettbewerb zu sprechen kommen – wie wird man denn „Miss Germany 50+“?
Bislang haben drei Runden stattgefunden. Am Anfang gab es 400 Bewerberinnen, inzwischen sind wir nur noch 20. Entschieden wurde durch eine Internet-Abstimmung, durch ein Telefon-Voting und durch eine Jury. Die Siegerin wird dann am 14. November in Bad Neuenahr gekürt.
Was unterscheidet diesen Schönheitswettbewerb von der Miss-Germany-Wahl – abgesehen vom Alter der Teilnehmerinnen?
Ich bin der festen Überzeugung, dass es bei dieser Wahl auch auf Charakter und Ausstrahlung ankommt. Es geht nicht nur ums Schönsein. An diesem Abend wird es drei Runden geben: in einem Tageskleid, im Business-Outfit und in einem bodenlangen Abendkleid. Eine Bikini-Runde wie bei der Miss Germany gibt es nicht.
Haben Sie ein konkretes Ziel?
Ich habe mit vorgenommen, das alles zu genießen, gehe aber durchaus mit Ehrgeiz an die Sache ran. Einen der ersten drei Plätze habe ich als Ziel angepeilt.
Wollen Sie andere Frauen in Ihrem Alter ermutigen, ähnliche Wege zu gehen?
Ich sehe es eher als eine Art Vorbildfunktion. Ich vertrete die Botschaft: das Leben ist nicht zu Ende über 50. Viel wichtiger ist die innere Zufriedenheit. Das spielt in dem Miss-Germany-Wettbewerb hoffentlich auch eine Rolle.
Welches Feedback haben Sie auf Ihre Bewerbung bekommen?
98 Prozent waren positiv. Ein, zwei kritische Stimmen gab es auch. Aber das war vielleicht auch der Neid.
Und Ihre Familie?
Von meiner Familie werde ich voll unterstützt. Meine Tochter wird mich nach Bad Neuenahr begleiten, auch schon die Tage vor dem Wettkampf. Sie berät mich in Sachen Outfits und Make-up. Mein Mann kommt dann später nach. Er ist der beste Coach für mich.