Bei der Eröffnung am Samstag können Besucher die Aussicht vom Schönbuchturm zum ersten Mal genießen. Foto: Manfred Grohe

Der brandneue Schönbuchturm wird am Samstag mit einem Festakt offiziell eröffnet. Besucher können mit kostenlosen Shuttlebussen zum Stellberg fahren – und dann die 348 Stufen des Turms zur Spitze erklimmen.

Herrenberg - Wer bei Gärtringen auf der A 81 in Richtung Herrenberg fährt, der kann das neue Wahrzeichen des Landkreises Böblingen schon seit einigen Wochen über den Wipfeln des Waldes thronen sehen. Am kommenden Samstag, 9. Juni, wird der Schönbuchturm auf dem Stellberg bei Herrenberg mit einem Festakt nun auch offiziell eröffnet.

„Ich freue mich schon sehr darauf, gemeinsam mit vielen Turmfans endlich auch hinauf zu dürfen“, sagt der Böblinger Landrat Roland Bernhard. „Wir haben bei den bisherigen Gelegenheiten schon einen Eindruck davon bekommen, wie großartig der Ausblick vom Stellberg ist. Jetzt können wir die Aussicht auch von den Plattformen aus genießen.“ 348 Treppenstufen gilt es dafür allerdings zu erklimmen.

Sicherheitskräfte sorgen für Ordnung

Die Verantwortlichen rechnen am Samstag mit zahlreichen Besuchern. „Das Interesse am Turm ist riesengroß“, sagt die Pressesprecherin des Landratsamts, Simone Hotz. Um den Ansturm auf den Turm zu kontrollieren und die Sicherheit der Besucher zu gewährleisten, stehen Sicherheitskräfte an den beiden Treppenspiralen und auf jeder der drei Plattformen bereit. Auf dem Plateau des Stellbergs soll ein Wartebereich ähnlich wie an einem Flughafenterminal eingerichtet werden, so Hotz.

Bevor die Besucher das neue Wahrzeichen allerdings besteigen können, werden Roland Bernhard, der Herrenberger Oberbürgermeister Thomas Sprißler (Freie Wähler) und der Vorsitzende des Verbands Region Stuttgart, Thomas Bopp, Ansprachen halten. Geplant ist dieser Programmpunkt für 11 Uhr. Anschließend werden der Dekan Eberhard Feucht von der Evangelischen Kirchengemeinde Herrenberg sowie der Pfarrer Markus Ziegler von der katholischen Seelsorgeeinheit Herrenberg/Gäu den Turm segnen. Erst dann ist er offiziell freigegeben.

Shuttlebusse stehen bereit

Am Fußweg zum Schönbuchturm knapp unterhalb des Stellbergs werden am Samstag verschiedene Stände aufgebaut. Es gibt Mitmach-Angebote für Kinder und Erwachsene, beispielsweise können T-Shirts mit dem Motiv des Schönbuchturms bedruckt werden. Außerdem treten die Schoabach-Musikanten auf. An einem Infostand stellt sich der Förderverein Aussichtsturm im Naturpark Schönbuch vor. Auch Herri, das Herrenberger Maskottchen, wird vor Ort sein. Die Stände sollen gegen 18 Uhr abgebaut werden.

Das Landratsamt bittet Besucher, bei der Anreise möglichst auf das Auto zu verzichten. An der Herrenberger Stadthalle, Seestraße 29, sowie am Stellenhäusle an der Landesstraße 1184 von Hildrizhausen nach Herrenberg stehen kostenlose Shuttlebusse zur Verfügung. Sie bringen ihre Passagiere von 10 Uhr an im 30-Minuten-Takt zum Waldfriedhof. Von dort aus ist der Schönbuchturm zu Fuß erreichbar. Am Stellenhäusle werden zusätzliche Parkplätze eingerichtet. Außerdem können alle Fahrgäste den Herrenberger Citybus am Samstag kostenfrei nutzen. Die Linie 782 fährt vom Bahnhof zum Waldfriedhof. Für Autofahrer ist die Straße zwischen dem Stellenhäusle und dem Waldfriedhof aus Richtung Hildrizhausen kommend am Samstag voll gesperrt. Aus Herrenberg kann man über die Hildrizhauser Straße bis zum Waldfriedhof fahren. Dort steht eine begrenzte Zahl an Parkplätzen zur Verfügung. Ordner regeln den Verkehr. Ab Herrenberg wird der Durchgangsverkehr nach Hildrizhausen über die B 296, die B 14, Nufringen und Ehningen geleitet.

Zahlen, Daten, Fakten

Bauzeit:
Die Arbeiten am Schönbuchturm haben am 21. September 2017 mit dem Spatenstich begonnen. Bis zum Jahresende war das rund 400 Tonnen schwere Fundament fertiggestellt. Die Hochbau-Arbeiten begannen im Februar. Beim Richtfest am 3. Mai wurde eine Zeitkapsel am Schönbuchturm angebracht. Wenige Tage danach fand der sogenannte „big lift“ – das Aufeinanderstapeln der separat aufgebauten drei Turmteile mit Hilfe eines Krans – statt. Den Zuschlag für die Bauarbeiten hatte die Firma Stahlbau Urfer aus Remseck (Kreis Ludwigsburg) erhalten.

Bauweise:
Die Höhe des Turms beträgt 35 Meter. Zwei spiralförmige Treppen schrauben sich an den drei Plattformen vorbei in die Höhe.

Finanzierung:
Die Baukosten für den Schönbuchturm belaufen sich auf 1,46 Millionen Euro. Das Geld stammt aus Fördermitteln, aus kommunalen Haushalten und von Spendern. Wer sich noch beteiligen will, kann sich für 1000 Euro auf einer der mehr als 300 Treppenstufen verewigen lassen. Rund ein Drittel sei noch verfügbar, sagt Simone Hotz.