Die QR-Codes können mit dem Smartphone gescannt werden.Die App „Schönbuchführer“ gibt es nur für Android. Die QR-Codes können mit dem Smartphone gescannt werden. Foto: Claudia Barner

Auch wer sich im Naturpark nicht auskennt, muss sich dank der „Schönbuchführer“-App beim Wandern im Wald nicht verlaufen – und erhält auch noch Informationen zu Sehenswürdigkeiten.

Böblingen - Und plötzlich steht da dieser hölzerne Pfosten mitten im Wald. Darauf zu sehen: ein Hinweisschild mit einer Nummer und einem QR-Code. Der Wanderer zückt sein Smartphone, scannt den Code ein und erfährt, dass er hier vor einer Sehenswürdigkeit steht. So geht Wandern im digitalen Zeitalter.

Die AppSchönbuchführer“, die seit fast zwei Jahren in Googles Playstore zur Verfügung steht und von dem Leonberger Softwareentwickler Sascha Silbe im Auftrag des Naturparks erstellt wurde, lotst Wanderer auf zwei Routen durch den Wald und dabei von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten. Sei es die Keltenschanze, ein Feuchtbiotop oder ein Mammutbaum: wer den in der App hinterlegten Routen folgt, kann keine der aufgeführten Sehenswürdigkeiten verpassen. Das gilt aber natürlich nur für denjenigen, der immer wieder auf den Bildschirm seines Smartphones blickt. Den idyllischen Wald ringsum trotzdem nicht aus den Augen zu verlieren, ist wohl eine der größten Herausforderungen, wenn man mit dem Mobiltelefon in der Hand losmarschiert.

Daten werden beim Download gespeichert

Denn die App fordert immer wieder Aufmerksamkeit, will man sich auch ohne Ortskenntnis und Wanderkarte nicht verlaufen. Wer die GPS-Funktion seines Smartphones aktiviert, kann seine Position als wandernden Punkt auf der Route ausmachen. Und dann heißt es: immer der digitalen Karte nach.

Ihr zufolge muss man rechts abbiegen, sobald man die Keltenschanze auf der Tour zwischen Waldenbuch und Dettenhausen hinter sich lässt. Der Weg führt tiefer in den Wald hinein, rundherum zwitschern die Vögel in der lauen Frühlingsluft, Sonnenstrahlen blitzen durch die noch kahlen Äste der Bäume. Schon ein seltsames Gefühl, vollkommen unvorbereitet loszulaufen. Nur gut, dass die App, hat man sie einmal installiert, auch im Funkloch funktioniert, da alle Daten beim Download gespeichert werden. Sonst wäre man im Wald verloren. So aber fällt der Weg zur nächsten Sehenswürdigkeit – einem Feuchtbiotop – leicht. Also flugs den Code gescannt und schon spuckt das Smartphone die passenden Informationen aus.

Ohne Wanderkarte mitten im Nirgendwo

Die App „Schönbuchführer“ ist nur für Android in der Version 4.0 oder höher erhältlich. Auf 942 aktiven Geräten sei sie installiert, sagt Mathias Allgäuer, der Geschäftsführer des Naturparks Schönbuch. Er ist zufrieden mit der Resonanz, erhofft sich aber einen Zuwachs an Nutzern, sobald die iOS-Version verfügbar ist. „Das soll noch in diesem Frühling passieren.“ Auch eine Erweiterung der Inhalte sei in Planung. „Wir streben vier Touren mit bis zu 20 Punkten je Route an.“ Bisher werden zwei Routen vorgestellt – eine nahe Dettenhausen, die andere rund um Bebenhausen. Angedacht sei, den geologischen Lehrpfad am Kirnberg einzupflegen. „Die Tour ist für eine Fülle begleitender Informationen hervorragend geeignet.“

Nur eines gilt es zu beachten: der Handyakku sollte vor der Wanderung besser geladen werden – sonst steht man plötzlich ohne Wanderkarte mitten im Nirgendwo.

Veranstaltungen im Schönbuch

Broschüre: Das neue Heft mit der Terminübersicht für das laufende Jahr ist jetzt erschienen, sagt der Schönbuch-Geschäftsführer Mathias Allgäuer. Mehr als 110 Veranstaltungen seien darin aufgelistet, darunter beispielsweise Wanderungen sowie Vorträge zu Fauna und Flora. Die 19.000 gedruckten Exemplare sollen in den Rathäusern der Schönbuch-Gemeinden, im Böblinger Landratsamt und im Infozentrum des Schönbuchs in Bebenhausen ausgelegt werden.

Highlight: Am 18. Juni findet landesweit der Walderlebnistag statt. Zu diesem Anlass organisiert das Team des Naturparks Schönbuch einen Aktionstag, der unter dem Motto „Wald, Wild und Wein“ stehen und im Schloss Bebenhausen stattfinden soll, sagt Mathias Allgäuer. Geplant sind Infostände unter anderem zu diesen Themen. Kinder können den Geschichten eines Märchenerzählers lauschen.

Infozentrum: Weitere Informationen sowie Broschüren und Wanderführer sind im Infozentrum des Naturparks Schönbuch im Schloss Bebenhausen erhältlich. Das Zentrum ist nach der Winterpause von Samstag, 1. April, an wieder geöffnet.