Nach den Planungen soll bereits im Herbst 2021 mit dem Ausbau begonnen werden. Foto: dpa/Peter Kneffel

Die Gigabitregion Heilbronn-Franken möchte eine leistungsfähige Infrastruktur in der Langhansstadt schaffen. Doch es sind noch einige Stolpersteine aus dem Weg zu räumen.

Leistungsfähiges Internet – in der heutigen Zeit ein Muss, jedoch lange noch nicht überall gang und gäbe. So auch in der Region Heilbronn-Franken. Daran soll sich jetzt jedoch schnellstens etwas ändern, wenn es nach der neu gegründeten Gigabitregion Heilbronn-Franken geht. Denn sie möchte flächendeckend in der kompletten Region Glasfaser anbieten.

Die Kommunen müssen mitmachen

Damit das gelingt, müssen die Kommunen jedoch mitmachen. „Im Landkreis Ludwigsburg hat die Gigabit Region Stuttgart ein ähnliches Verfahren bereits zum Abschluss gebracht“, berichtete Andreas Schumm, der Verantwortliche von der Gigabitregion Heilbronn-Franken, in der vergangenen Gemeinderatssitzung. Dort stellte er das Projekt vor und bat darum, eine Kooperationsvereinbarung mit der Deutschen GigaNetz GmbH abzuschließen. Dem stimmte das Gremium am Ende einstimmig zu – wohlwissend, dass es noch ein paar Stolpersteine gibt. Ein Knackpunkt: In Stocksberg ist man bereits einen Schritt weiter als in der Stadt selbst. „Da stehen die Bagger ja schon“, sagte Werner Waldenberger, Leiter der Kämmerei. Wie man mit so einem Fall verfahre, sei deshalb so wichtig zu wissen, weil in der Vorvermarktung 35 Prozent der Einwohner einen Vertrag abschließen müssten, damit der Ausbau garantiert wird. Sollten nun beispielsweise die Stocksberger Einwohner mit einberechnet werden, würde es das Ergebnis ja verschlechtern. „Nein, da gehen wir nicht mehr ran. Das macht ja keinen Sinn. Die Grundlage ist dann der Rest“, verdeutlichte Schumm die Sachlage, was alle wohlwollend zur Kenntnis nahmen.

„Dass Glasfaser unbestritten ist und ein Glücksfall, ist klar“, so Thomas Bauer (FWV). Er hatte jedoch ein anderes Problem. „Die Telekom ist aktuell ja aktiv unterwegs, und man kann sie ansprechen. Andere Gewerbetreibende und ich im Industriegebiet haben dort nun bereits unterschrieben, da wir von Ihnen nichts wussten.“

Flächendeckende Versorgung ist Ziel

Nicht nur die Telekom, auch andere Anbieter würden aktuell gezielt auf Gebiete zugehen, sagte Andreas Schumm. „Sie suchen sich aber die Gebiete aus, die für sie sehr lohnenswert sind – Rosinenpickerei quasi. Das schwächt die Situation.“ Denn man selbst wolle nicht nur einzelne Gebiete ans Glasfasernetz anschließen, sondern wirklich flächendeckend für schnelles Internet sorgen.

Die Ausbauplanung sehe Beilstein in der Ausbaustufe eins vor. Nach den Planungen soll bereits im Herbst 2021 mit dem Ausbau begonnen werden, sofern eben die erforderliche Vorvermarktungsquote erreicht wird. Bei einer Vorvermarktungsquote von 35 Prozent wird der Ausbau gemäß Planung garantiert. Bei einer geringeren Vorvermarktungsquote zwischen 20 und 35 Prozent erfolgt der Ausbau in Absprache mit der Kommune. Bei einer Quote von unter 20 Prozent soll die Vermarktung in zwei Jahren neu gestartet werden. In den kommenden Wochen und Monaten wird nun die Nachfrage eruiert werden – dann sieht man, wie es weitergeht.