Schnee, Glätte, Kälte und viel Gepäck - man sollte nicht unvorbereitet mit dem Auto im Winter verreisen. Foto: Shutterstock/ Alena Ozerova

Wer mit dem Auto in den Winterurlaub oder Skiurlaub fahren möchte, sollte wissen, wie er sein Auto winterfest macht und welche Winterausrüstung auf keinen Fall im Wagen fehlen darf. Von Schneeketten bis Frostschutzmittel – ist alles eingepackt?

Verreist man im Winter ist es nicht nur wichtig, genügend warme Kleidung im Koffer zu haben. Auch das Auto sollte für eine solche Fahrt durch Eis und Schnee gerüstet sein. Wertvolle Tipps für Autopacken, Checklisten für ein winterfestes Auto und die wichtigste Winterausrüstung wie Schneeketten und Co. gibt es hier.

Das Auto für den Winter rüsten

Verreist man im Winter mit dem eigenen Auto, gilt es einige wichtige Dinge zu beachten, um eine möglichst reibungsfreie Fahrt und einen Aufenthalt ohne Zwischenfälle zu haben. Von den wichtigen Winter-Essentials, die im Auto nicht fehlen dürfen, bis hin zur akribischen Vorbereitung des Wagens auf die eisige Fahrt.

Winterausrüstung: Für alle Winter-Fälle gewappnet

Wer sich für den Winter und auch die Fahrt in den Winterurlaub mit dem eigenen Auto wappnen möchte, sollte stets die wichtigste Winterausrüstung im Wagen griffbereit haben.

  • Eiskratzer
  • Schneebesen
  • Enteiser für Schlösser
  • Abdeckung für die Frontscheibe
  • Starthilfekabel
  • Wischwasser
  • Teelichter und Fleecedecken
  • Genug zu trinken
  • Ersatzglühbirnen

To-Do-Liste vor der Abfahrt in den Winterurlaub

  • Batterieladung überprüfen
  • Winterreifen aufziehen
  • Profiltiefe kontrollieren (mindestens vier Millimeter)
  • Reifendruck kontrollieren
  • Frostschutzmittel in das Scheibenwischwasser einfüllen
  • Kühlflüssigkeit auffüllen (frostsicher)
  • Motoröl prüfen
  • Scheibenwischblätter überprüfen
  • Lichter prüfen
  • Gummidichtungen gegen Einfrieren vorbehandeln
  • Stoffmatten gegen Gummimatten austauschen
  • Alle Scheiben freikratzen
  • Autodach von Schnee befreien
  • Lichter und Kennzeichen von Schnee befreien

Wo steht der Reifendruck beim Auto?

Selbst Winterreifen können bei Schnee und Eis ihren Druck verlieren. Dadurch büßt man Stabilität und Grip auf der Fahrt ein, wodurch sich der Kraftstoffverbrauch und der Bremsweg erhöhen. Deshalb sollte man bei einem beladenen Fahrzeug den Reifendruck anpassen und 0,2 bis 0,3 Bar mehr einfüllen, als vom Hersteller empfohlen. Doch welcher Reifendruck ist der Richtige? In der Bedienungsanleitung des Wagens lassen sich alle Richtwerte für den Reifendruck finden. Bei einigen Modellen findet man diese Werte auch im Tankdeckel oder im Holm der Fahrertür.

Sicher bei Eis und Schnee fahren

Unter schwierigen Witterungsbedingungen Auto zu fahren bedeutet, langsamer und umsichtiger zu fahren. Bei nassen Straßen sollten Autofahrer ihre Geschwindigkeit um bis zu 50 Prozent drosseln. Liegt Schnee auf der Fahrbahn oder ist diese vereist, sollte man sogar bis zu 70 Prozent langsamer fahren. Für eine bessere Sicht können Abblendlicht oder Nebelscheinwerfer eingeschaltet werden. Besonders genügender Abstand und vorausschauendes Bremsen sind im winterlichen Straßenverkehr wichtig. Auf Schnee verlängert sich der Bremsweg bis um das vierfache des Bremswegs auf trockener Fahrbahn.

Für mehr Grip auf der Fahrbahn bietet es sich an, untertourig zu fahren. Wer mit niedriger Drehzahl fährt, verbessert die Straßenhaftung. Außerdem sollten Autofahrer auf mögliches Glatteis achten. Besonders auf schattigen Fahrbahnabschnitten, im Wald oder auf Brücken herrscht Glatteisgefahr. Hier hält sich das Eis meist länger als auf anderen Straßenabschnitten und kann so Autofahrer überraschen.

Ruckartiges Lenken sollte auf schneebedeckten oder glatten Straßen wenn möglich verhindert werden. Plötzliches und ruckartiges Lenken kann den Wagen auf Glatteis schnell ins Schleudern bringen. Gerät das Auto trotzdem ins Rutschen, ist es wichtig, Ruhe zu bewahren. Es empfiehlt sich den Fuß vom Gas zu nehmen, auszukuppeln und dann vorsichtig in die gewünschte Richtung zu lenken, während man bremst. Für mehr Sicherheit unter widrigen Wetterbedingungen können Autofahrer auch ein Fahrsicherheitstraining absolvieren.

Autofahrer sollten auf schwere Winterstiefel und dicke Winterjacken am Steuer verzichten. Die schweren Stiefel sollten während der Fahrt nur der Beifahrer sein und erst beim Verlassen des Autos angezogen werden. Dicke Winterjacken wiederum schränken nicht nur die Beweglichkeit des Fahrers hinter dem Steuer ein, sondern verringern außerdem auch die Schutzwirkung des Gurtes.

Schneeketten: Sicher in den Urlaub kommen

Der Winterreifen sorgt für mehr Halt auf der Straße, wenn es kalt oder feucht ist. Doch geht es bei Schnee bergauf oder bergab, reichen die Reifen allein nicht mehr aus – Schneeketten müssen her. Man setzt sie nur dann ein, wenn sie wirklich nötig oder vorgeschrieben sind. Bei Unfällen wird im Nachgang ermittelt, ob diese mit aufgezogenen Schneeketten hätten vermieden werden können.

Schneeketten kaufen

Es gibt eine große Auswahl verschiedener Schneeketten. Zahlreiche günstige Schneeketten eignen sich oftmals leider nicht für die Radkästen moderner Autos und müssen manuell nachgespannt werden. Sucht man im höherpreisigen Schneeketten-Segment, findet man zahlreiche Modelle besserer Qualität, die sich teilweise in kurzer Zeit montieren lassen und sich auch von selbst nachspannen. Zwingend sollte man Ketten auswählen, die zum Fahrzeugmodell und Reifen passen.

Wie fährt man mit Schneeketten?

Fährt man mit Schneeketten, empfiehlt der TÜV höchstens mit einer Geschwindigkeit von 50 Kilometer pro Stunde zu fahren. Außerdem wird empfohlen, das ESP während der Fahrt auszuschalten, da es die Wirkung der Schneeketten blockieren kann. Auch gilt es zu beachten, dass sich der Bremsweg verlängern kann.

Wann darf man mit Schneeketten fahren?

Ist in Deutschland auf einer bestimmten Strecke oder einem Streckenabschnitt die Nutzung von Schneeketten vorgeschrieben, so erkennt man das an einem runden, blauen Verkehrsschild mit einem weißen Reifen mit Schneeketten. Die maximale Geschwindigkeit mit Schneeketten liegt bei 50 Kilometer pro Stunde.

Welche Schneeketten sind am einfachsten zu montieren?

Benötigt man Schneeketten für den PKW, eignen sich beispielsweise die RUD Hybrid oder auch die K-Summit von Thule. Sie sind einfach im Gebrauch und sind außerdem selbstspannend. Die K-Summit eignet sich auch für Autos, die über einen engeren Radkasten verfügen. Der Testsieger im Schneeketten-Test von Autobild ist das Modell Snox Pro von Pewag. Auch diese Ketten sind vergleichweise einfach zu montieren. 

Wie viele Schneeketten braucht man?

Schneeketten kommen immer im Set aus zwei Ketten und werden an den Antriebsrädern befestigt. Bei Fahrzeugen mit Allradantrieb gilt es, die Schneeketten bei Fahrten bergauf an den Hinterrädern und bei Fahrten bergab an den Vorderrädern zu montieren.

Das Auto richtig packen

Verreist man, möchte man nicht nur möglichst allen Stauraum auch effizient nutzen, sondern auch möglichst sicher unterwegs sein. Doch wie belädt man das Auto korrekt, um möglichst alle Gefahrenquellen zu beheben?

Wie packt man richtig?

Es gibt nützliche Tipps, die beim richtigen Beladen vom Auto beachtet werden sollten. In erster Linie gilt, die schweren Gepäckstücke gehören nach unten und die leichteren nach oben. Um Schlagseite zu vermeiden, sollte man das Gepäck möglichst gleichmäßig im Kofferraum und Innenraum verteilen. Besonders die leichteren Gepäckstücke sollten gut gesichert werden, damit umherfliegende Gepäckstücke bei Bremsungen vermieden werden. Besonders Skier, Schlitten und Ähnliches sollte im Auto gut mit Gurten verzurrt werden, um umherfliegenden Teilen vorzubeugen. Rückenlehnen können zusätzlich mit Holzbrettern gesichert werden, damit sich Skier bei einem Unfall nicht von hinten durch den Sitz bohren können.

Ratsam ist es generell den Kofferraum vom Innenraum durch ein Trenngitter oder ein Netz zu trennen. Möchte man darauf verzichten, sollte man den Kofferraum nicht höher beladen als bis zur Oberkante des Rücksitzes. Wichtiges Zubehör für Notfälle oder für den Winterbedarf sollte möglichst vorne griffbereit im Auto liegen. Auch wenn die hinteren Sitze unbesetzt bleiben, empfiehlt es sich bei viel Gepäck die Sitzlehnen hochstehen zu lassen, damit sie als Trennwand fungieren können.

Checkliste: Richtig gepackt?

  • Gepäck durch Trenngitter oder mit Gurten abgesichert?
  • Gepäck nicht zu hoch gestapelt?
  • Schwere Gepäckstücke unten?
  • Maximales Ladegewicht beachtet?
  • Skiträger oder Dachbox richtig befestigt?

Skiträger und Dachbox

Ist im Innenraum und Kofferraum des Wagens zu wenig Platz, bietet es sich an, zusätzlichen Stauraum durch einen Gepäckträger oder auch Skihalter auf dem Dach oder an der Heckklappe zu schaffen. Hierbei sollte man dringend zu Modellen greifen, die mit dem Fahrzeugtyp kompatibel sind. Beim Beladen von Dachboxen ist zu beachten, dass schwere Gegenstände stets in den mittleren und vorderen Bereich der Box gehören. Die Dachlast des Autos und auch die Traglast der Dachbox sollten beim Packen berücksichtigt werden.