Bald stechen sie wieder: Bestimmte Schnakenarten haben im Frühjahr eine starke Population. Foto: dpa-Zentralbild

Stechmücken brauchen keinen Hochsommer, um aktiv zu werden. Deshalb haben die Schnakenjäger ihre ersten Einsätze des Jahres schon hinter sich. Nicht dabei: Eine Drohne, auf der große Hoffnungen ruhten.

Speyer - Die heißen Tage haben noch nicht richtig begonnen, da werden die Stechmückenjäger am Oberrhein schon wieder aktiv. Ihre Aufmerksamkeit gilt bislang aber nicht den sogenannten Rheinschnaken, sondern den Waldschnaken, die in Tümpeln und Pfützen brüten. „Die haben eine starke Population im Frühjahr“, sagte der wissenschaftliche Direktor der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (Kabs), Norbert Becker, der Deutschen Presse-Agentur in Speyer. Die Tiere werden landläufig Schnaken genannt, sind aber nicht mit harmlosen Kohlschnaken zu verwechseln.

Ende März hätten die Kabs-Leute die Waldschnaken vom Hubschrauber aus auf einer Fläche von etwa 500 Hektar bekämpft - unter anderem im Elsass, in Ludwigshafen und in Hördt sowie in Baden: im Raum Rastatt, in Karlsruhe und Eggenstein-Leopoldshafen. Die Kabs setzt dabei auf das biologische Mittel Bti (Bacillus thuringiensis israelensis). Es kann auch von Helfern am Boden verteilt werden. Das Gebiet der Kabs reicht von Bingen im Norden bis zu den Gemeinden am Kaiserstuhl im Süden.

Drohne kommt nicht zum Einsatz

„Auch die Hausschnaken habe das Winterquartier verlassen“, berichtete der Biologe. „Seit etwa 14 Tagen spüren die Leute sie.“ Die Tiere nisten zum Beispiel in Regenwassertonnen. „Jetzt warten wir auf die Rheinschnaken“, sagte Becker. Die könnten theoretisch in den kommenden zwei Wochen verstärkt auftreten - wenn genug Regen fällt.

Die geflügelten Plagegeister legen ihre Eier am Flussufer und in den Auen ab. Wenn diese - durch einen Anstieg der Fluten - überspült werden, schlüpft der Nachwuchs. „Wenn es zwei Tage regnet, müssen wir aktiv werden“, sagte Becker. Bislang gebe es entlang des Rheins aber nur wenig Wasser.

Der noch letztes Jahr geplante Einsatz einer Drohne bei der Schnakenbekämpfung ist derzeit kein großes Thema. Man habe die Drohne „eingemottet“, sagte Becker. Die Vorschriften besagten nämlich, dass solche Geräte nur auf Sicht geflogen werden dürften. In Auenwäldern sei Sichtflug aber nicht gut möglich. Möglicherweise werde man das Fluggerät aber bei der Schnakenbekämpfung in übersichtlicheren Rückhaltebecken einsetzen.