Dieses Jahr ist die Spargel-Ausbeute noch vergleichsweise gering. Foto: /Gottfried Stoppel

Die Spargel-Ausbeute fällt bisher noch vergleichsweise mau aus. Die Temperaturen erlauben aktuell nur eine Ernte auf Sparflamme. Wie wirkt sich das auf die Preise aus? Und wie sind die Prognosen für dieses Jahr?

So richtig auf Frühling eingestellt hat sich das Wetter ja noch nicht. Natürlich sind immer wieder Tage über 20 Grad dabei, aber gerade nachts kühlen die Temperaturen meist noch in den einstelligen Bereich herunter. Keine idealen Bedingungen für eine ausgiebige Spargelernte – schließlich mag das Gemüse vor allem warme Temperaturen und Sonne. Die Folge: „Wir ernten aktuell nur ein Drittel von dem, was wir letztes Jahr zu diesem Zeitpunkt hatten“, sagt Phillip Bauerle vom Schmidener Feld in Fellbach (Rems-Murr-Kreis).

 

Eigentlich hätte die Hochphase der Spargelsaison kurz vor Ostern beginnen sollen, so die Prognose. Wäre es tatsächlich schon so warm wie erwartet, stünden aktuell mindestens 80 Saisonarbeiter auf dem Feld, sagt Bauerle – diejenigen, die anschließend waschen und sortieren, nicht mitgerechnet. Aktuell seien 40 Erntehelfer im Einsatz. „Letztes Jahr um die gleiche Zeit waren es deutlich mehr“, so der Inhaber. Allerdings war der April 2024 im Süden Deutschlands auch ungewöhnlich warm und regenarm, wie aus Daten des Deutschen Wetterdienstes hervorgeht.

Derzeit kommen noch nicht alle Spargelstecher zum Einsatz. Foto: Gottfried Stoppel

Preise beim Spargel trotz vergleichsweise langsamem Saisonstart gesunken

Trotzdem sind die Preise für das beliebte Gemüse gegenüber dem Saisonstart schon etwas gesunken: Vor drei Wochen kostete ein Pfund vom Schmidener Feld in der höchsten Güteklasse etwa noch zwölf Euro, in der zweiten Qualitätsstufe neun Euro. Inzwischen bietet Phillip Bauerle das halbe Kilogramm für je sieben beziehungsweise zehn Euro an.

Begehrt ist der Spargel aber schon jetzt, sagt Bauerle. Der Andrang sei so groß, dass man aktuell keinen Vorrat anlegen könne. „Wir sind ständig ausverkauft“, sagt der Inhaber. Die Großkunden könne er daher noch nicht alle beliefern. Privatkunden, die den Spargel im Laden der Familie Bauerle kaufen wollen, brauchen sich aber keine Sorgen machen, mit leeren Händen nach Hause zu gehen. „Der Hofladen hat Priorität“. Kunden werden ihren Spargel also auch weiterhin bekommen.

Spargel: Je wärmer desto besser – zumindest aktuell

Aber Phillip Bauerle hat auch gute Nachrichten. „Wenn das Wetter besser wird, kann sich die Situation ganz schnell ändern“, so der Inhaber. „Dann kommt der Spargel, und zwar jede Menge“. Die Chancen auf eine erfolgreiche Saison stünden nämlich gut. Der vergangene Sommer und der Herbst seien recht feucht gewesen – beste Voraussetzungen für eine üppige Ausbeute. „Die Pflanzen konnten sich von der letzten Ernte gut erholen“, berichtet er.

 

Phillip Bauerle hofft also, dass die Temperaturen für das sonnenliebende Gemüse bald steigen – und dann auch stabil hoch bleiben. Wann genau das sein wird, ist natürlich schwer zu sagen.

Der Inhaber rechnet aber damit, dass die Hochsaison Anfang oder Mitte Mai starten wird. Lange wird er also nicht mehr warten müssen. Und die Aussichten sind ja schließlich gut: „Wenn die Temperaturen entsprechend warm sind, dann ernten wir auch viel.“