Höchste Trainerehren für Yuliya Raskina, hier mit Darja Varfolomeev. Foto: Eva Herschmann

Bei der festlichen Veranstaltung in Baden-Baden ist die Cheftrainerin vom Stützpunkt für Rhythmische Sportgymnastik in Schmiden am Sonntag zu Deutschlands Nummer eins gewählt worden. Die 40-Jährige hat Darja Varfolomeev und Margarita Kolosov an die Weltspitze geführt.

In der ZDF-Fernsehsendung am Sonntagabend live aus dem Kurhaus in Baden-Baden standen die Grazien aus Schmiden – alle festlich in Abendroben gekleidet – nicht im Mittelpunkt. Auf der Bühne des Bénazetsaals gehörte Darja Varfolomeev, Margarita Kolosov und vor allem Yuliya Raskina, der Erfolgstrainerin vom Bundesstützpunkt für Rhythmische Sportgymnastik, aber das Rampenlicht. Zum 76. Mal wurden bei einer Gala die Sportlerin und der Sportler des Jahres und die Mannschaft des Jahres gekürt – sowie die Trainer des Jahres. Den Titel bei den Frauen hat der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) an Yuliya Raskina, Schmidens Cheftrainerin, verliehen.

Erfolge hat Yuliya Raskina schon viele in ihrem Sport gefeiert

Erfolge hat Yuliya Raskina schon viele in ihrem Sport gefeiert. Als Gymnastin gewann sie vor etwas mehr als 22 Jahren bei den Olympischen Spielen in Sydney die Silbermedaille im Mehrkampf sowie fünfmal Silber bei Weltmeisterschaften. Als Trainerin hat sie Darja Varfolomeev vom TSV Schmiden bei den Welttitelkämpfen im September in Sofia zum Titel mit den Keulen geführt, zu Silber im Mehrkampf, in der Teamwertung und mit dem Ball sowie zu Bronze mit dem Reifen. Die glänzende Bilanz der Stützpunktgymnastinnen hat Margarita Kolosov mit dem Teamsilber und zwei fünften Plätzen im Finale mit dem Reifen und den Keulen komplettiert. Damit steht die 40-jährige Cheftrainerin der Gymnastinnen nun beim DOSB ganz oben auf dem Treppchen. Denn anders als die Wahl zur Sportlerin, zum Sportler und zur Mannschaft des Jahres, die von einer Jury, bestehend aus Sportjournalistinnen und -journalisten, ernannt werden, ist für den Trainerinnen- und Trainerpreis eine verbandseigene Kommission zuständig.

Margarita Kolosov hat für sie die Laudatio in Baden-Baden gehalten

Als Yuliya Raskina vor einigen Tagen von ihrer Ernennung erfahren hat, war sie überglücklich. Bei der Preisverleihung selber wird vielleicht auch das eine oder andere Tränchen geflossen sein. Vielleicht auch bei der Laudatio, die Margarita Kolosov für sie im Kurhaus in Baden-Baden gehalten hat. Seit mehr als sechs Jahren wird die 18-Jährige von Yuliya Raskina betreut, die mit ihrer Mutter Natallia Raskina, die 2015 Bundesstützpunkttrainerin wurde, nach Schmiden gekommen war. Dass Margarita Kolosov die Rede für ihre Trainerin hielt, unterstrich ihre eigenen Worte, die sie in Baden-Baden an Yuliya Raskina richtete. „Es sind nicht allein die sportlichen Erfolge, die wir Ihnen zu verdanken haben. Sie haben dafür gesorgt, dass ich und meine Teamkameradinnen nicht nur als Sportlerinnen, sondern auch als Persönlichkeiten eine besondere Entwicklung genommen haben.“ Yuliya Raskina, so Margarita Kolosov, sei nicht nur als Trainerin immer für sie da. „Sie helfen uns in allen Lebenslagen auch als Mensch und gute Freundin. Den Preis haben sie mehr als verdient.“

Der Meinung ist auch Klaus Dobbratz. Der Macher der Sportlerwahl in Baden-Baden hat sich auf den Auftritt der Gymnastinnen bei der Gala am Sonntag gefreut. „Die Sportart ist bei uns ins Bewusstsein gerückt“, hat er im Vorfeld gesagt. Bereits vor der Gala war auch bekannt, dass Yuliya Raskina zur Trainerin des Jahres erkoren wurde. Spannung kam dennoch bei den Schmidenerinnen auf. Die Weltmeisterin Darja Varfolomeev gehörte zu den 30 Kandidatinnen bei der Wahl der Sportlerin des Jahres 2022. Das Ergebnis stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest.