Van Morrison läutete den Samstagabend bei den Jazz Open ein. Foto: Reiner Pfisterer

Beim Festival Jazz Open haben am Samstagabend gleich drei große Stimmen das Stuttgarter Publikum begeistert: Van Morrison, Robert Plant und Alison Krauss.

Allzu viele Besucher des Jazz Open können dem jüngsten Stuttgarter Nahverkehrschaos am Samstagabend nicht zum Opfer gefallen sein – das Publikum ist groß, als Van Morrison um 19 Uhr sein Konzert auf dem Schlossplatz beginnt, es füllt den Platz bis zum Rand. Und Morrison, himmelblauer Anzug, Strohhut, Sonnenbrille, singt, gut gestimmt, zum steten Groove seiner achtköpfigen Band, spielt die Mundharmonika, nimmt schließlich auch das Saxofon auf, bei „Moondance“.

Eine starke Sängerin begleitet den 76-jährigen Nordiren, seine Musiker spielen exzellente Soli – und Morrison verlässt zuletzt gemessenen Schrittes die Bühne, während „Gloria“, der große Hit, den seine Band Them 1964 landete, von seiner Band lange weitergespielt wird. Robert Plant und Alison Krauss betreten sie nach 21 Uhr – ihr Konzert beginnt mit dunklem, wichtigem Rhythmus, bringt Balladen, verwandelte Led Zeppelin-Klasiker, eine Musik, die ganz auf den Stimmen von Plant und Krauss ruht, umspielt von Gitarren, Keyboard, später auch Banjo, Mandoline, Steel Guitar.

Sie bewegen sich zwischen Country, Rock, Bluegrass hin und her. Robert Plant, einer der ganz großen alten, weißen Rocksänger, glänzt; Alison Krauss, 23 Jahre jünger als er, ist seine ebenbürtig musikalische Partnerin, singt mit heller Stimme, spielt die Fiddle. Von Stück zu Stück wird dieser Abend intensiver, emotionaler, wilder auch.