Polizeipräsenz und Absperrungen in der Stuttgarter Innenstadt Foto: dpa/Christoph Schmidt

Auf dem Schlossplatz kommt es in der Silvesternacht zu Auseinandersetzungen zwischen Polizei und feiernden. Böller fliegen auf Polizisten, diese reagiert mit Schlagstöcken und Pfefferspray.

Stuttgart  - An Silvester ist es gegen Mitternacht in der Stuttgarter Innenstadt zu Auseinandersetzungen zwischen Feierwütigen und der Polizei gekommen. Kurz vor dem Jahreswechsel seien zunehmend Menschen zum zentralen Schlossplatz geströmt, also wurde dieser vorübergehend abgesperrt, wie die Polizei in einer vorläufigen Bilanz mitteilte. An den Absperrungen hätten die Personen, vor allem junge und aggressive Männer, in Richtung der Beamten gedrängt, einige hätten Böller auf Polizisten geworfen. Die Polizei ging nach eigenen Angaben mit Schlagstöcken und Pfefferspray gegen die Menge vor. Ein Polizist habe ein Knalltrauma erlitten, zwei weitere Beamte seien bei körperlichen Angriffen leicht verletzt worden. Ob es auch unter den Partygängern Verletzte gab, wurde zunächst nicht mitgeteilt. Nach 1.00 Uhr sei es in der Innenstadt deutlich ruhiger geworden.

Vom Nachmittag bis in die Nacht hinein seien mehrere Hundert Beamte der Polizei und der Stadt im Einsatz gewesen, um die Corona-Schutzmaßnahmen durchzusetzen und „alkoholbedingte Gruppengewalt in der Stadtmitte“ zu verhindern, wie es im Polizeibericht heißt. Gegen 17.00 Uhr hätten sich schon etwa 150 Leute am Schlossplatz versammelt gehabt. Als die Polizei diese auf das dortige Ansammlungsverbot aufmerksam gemacht habe, seien diese aber in kleineren Gruppen abgezogen. Auch im Verlaufe des Abends hätten Angesprochene zumeist die Anweisungen der Polizei befolgt. Gegen Mitternacht dann habe sich die Situation jedoch zugespitzt.

Alkoholverbot innerhalb des Cityrings

In den restlichen Landesteilen des Südwestens hingegen verlief der Jahreswechsel nach Aussage der Polizei weitgehend ruhig und gesittet. Es habe zunächst keine größeren Einsätze gegeben, sagte ein Sprecher am frühen Samstagmorgen.

Wegen der weiterhin hohen Corona-Fallzahlen und der sich ausbreitenden Omikron-Variante galten an vielen Orten im Südwesten für den Jahreswechsel strikte Vorgaben. So durfte in der Landeshauptstadt innerhalb des Cityrings weder Alkohol getrunken noch Feuerwerk gezündet werden. Auch das Verweilen von Gruppen mit mehr als zehn Menschen in der Innenstadt war verboten. Die Landesregierung hatte zudem im ganzen Südwesten ein Verkaufsverbot von Feuerwerk verhängt.