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IG Bürger für Stuttgart 21: Schlossgarten sei vermüllt und der Rasen ein “Schlammfeld".

Stuttgart - Die Befürworter des umstrittenen Bahnprojekts “Stuttgart 21„ wollen mit einer Unterschriftensammlung gegen Dauercamper im Schlossgarten vorgehen. Eine entsprechende Sammelbeschwerde mit über 1000 Unterschriften sei an das Land Baden-Württemberg geschickt worden, sagte der Sprecher der Interessengemeinschaft (IG) Bürger für “Stuttgart 21„, Gerald Holler, am Dienstag in Stuttgart. Die “sogenannten Parkschützer„ sollten den Schlossgarten verlassen, laute die zentrale Forderung.

Laut Holler hausen Gegner von “Stuttgart 21„ seit Wochen in Zelten oder Baumhäusern im Park. Dadurch sei der Schlossgarten vermüllt und der Rasen ein “Schlammfeld„. Aus gutem Grund sei das Campen und Grillen im Park nicht erlaubt, sagte Holler. Die IG fordere das Land daher auf, den Park zu räumen und für alle nutzbar zu machen, bis die eigentlichen Bauarbeiten für “Stuttgart 21" Mitte 2012 begönnen. Zugleich appellierte Holler an das Ordnungsamt der Stadt, zum Schutz des Schlossgartens keine Demonstrationen mehr in den Grünanlagen zu genehmigen.

Seit rund zwei Monaten halten Umweltschützer den Schlossgarten am Hauptbahnhof besetzt. Sie protestieren damit gegen die geplante Abholzung von knapp 300 Bäumen im Rahmen des Bahnhofsumbaus. Dieser sieht eine rund vier Milliarden Euro teure Umgestaltung des Hauptbahnhofs von einer Kopf- in eine unterirdische Durchgangsstation vor. Am 30. September wurden unter dem Protest zahlreicher Bürger die ersten 25 Bäume gefällt. Bei einem Polizeieinsatz zur Vorbereitung der Baumfällarbeiten waren über hundert Menschen verletzt worden.