Floristisches Meisterstück, präsentiert von Bettina. Foto: Peter Petsch

19 angehende Floristenmeisterinnen haben ihre Kunstwerke in den Prunksälen des Hohenheimer Schlosses ausgestellt. Die Stücke hätten selbst die Gärtner des einstigen Hausherrn, Herzog Carl Eugen, vor Neid erblassen lassen.

19 angehende Floristenmeisterinnen haben am Wochenende ihre Kunstwerke in den Prunksälen des Hohenheimer Schlosses ausgestellt. Die Stücke hätten selbst die Gärtner des einstigen Hausherrn, Herzog Carl Eugen, vor Neid erblassen lassen.

Stuttgart - Rosen, Tulpen, Narzissen, Ranunkeln oder den duftigen Schneeball zu einem Strauß zu binden ist für Bettina Schmid die leichteste Übung. Doch das war der 22-jährigen Floristin aus Gersthofen in Bayern noch nicht genug, sie wollte es in allen Finessen des blumigen Handwerks zur Meisterschaft bringen. Darum besucht sie derzeit die renommierte Floristenmeisterschule in Stuttgart-Hohenheim. Als eine von 19 angehenden Meisterinnen, darunter sogar eine junge Dame aus Korea, beeindruckt sie in den Prunksälen des Schlosses mit floralen Kunstwerken, die selbst die Gärtner des einstigen Hausherrn, Herzog Carl Eugen, vor Neid erblassen lassen würden.

Inszenierte Natur unter barockem Stuck und Kristalllüstern: Blumen, Blätter, Zweige, Gräser, Farne und Früchte wurden als Skulpturen überraschend in Szene gesetzt. Schwebend und filigran, in verblüffenden Kombinationen, gehalten von Draht, aufgespießt, gesteckt, geflochten, verknotet, gezwirbelt und geschlungen. Denn die Fertigkeit in all diesen Techniken macht zusammen mit Kreativität und einem Gefühl für Schönheit erst die wahre Meisterschaft in diesem Handwerk aus: „Ein wunderschöner Beruf“, schwärmt Bettina Schmid.

„Hier geht es um das Schlingen“, erklärt sie vor einem ihrer sechs Werkstücke: Einem von der Decke hängenden Korb aus Korkenzieherweiden, aus dem verspielt Frühlingsblüten lugen. Feste wie Hochzeiten bieten die Gelegenheit zu solchen Arrangements.

Der Besuch der Meisterschule verschlingt viele Tausend Euro, Bettina Schmid hat eisern dafür gespart. „Es ist eine lohnende Investition in meine Zukunft“, sagt sie. In eine Zukunft mit einem eigenen Geschäft, in dem sie nicht nur Sträuße binden will.

Die Ausstellung ist noch an diesem Montag von 9 bis 17 Uhr im Schloss Hohenheim, Mittelbau, zu sehen.