Handschellen warten auf jene Männer, die in Leonberg ein älteres Ehepaar um Geld und Gold betrogen haben. Foto: dpa/Soeren Stache

Aus Angst vor einem vermeintlichen Haftbefehl geht ein älteres Ehepaar auf die Forderung von angeblichen Kripo-Beamten ein

Trickbetrüger schlagen längst nicht immer nur einmal zu. Das zeigt ein besonders perfider Fall aus der Leonberger Nordstadt, den die Polizei am Dienstag veröffentlicht hat. Demnach wurde ein älteres Ehepaar über einen längeren Zeitraum Opfer von Kriminellen, die sich der Masche „falsche Polizeibeamte“ bedienten.

 

Wie so oft ging der Fall mit einem Schockanruf los: „Gegen Sie liegt ein Haftbefehl vor“, erklärte der vorgebliche Polizist am 28. Februar am Telefon dem Mann. Dieser könne nur abgewendet werden, indem die „polizeilichen Ermittlungen“ unterstützt würden. Die Form der Unterstützung war ungewöhnlich wie hochwertig: Das Das Ehepaar musste eine größere Menge Gold einem unbekannten Abholer übergeben. Der Täter nahm am 27. März die Beute entgegen.

Schrecken ohne Ende

Damit war der Schrecken für die alten Menschen nicht vorbei: Die Unbekannten hielten weiter telefonischen und persönlichen Kontakt zu dem Ehepaar und erbeuteten am 14. April erneut eine größere Menge Gold sowie Bargeld in fünfstelliger Höhe. Dass sie besonders dreisten Betrügern aufgesessen waren, bemerkten die Senioren erst als es schon zu spät war.

Die Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Ludwigsburg hat die Ermittlungen übernommen und sucht Zeugen, die sachdienliche Hinweise machen können. Insbesondere Anwohner des nördlichen Wohngebietes von der Leonberger Innenstadt, zwischen der Glems und der Strohgäustraße, werden gebeten, verdächtige Wahrnehmungen zu melden. Hinweise nimmt die Kriminalpolizei unter Telefon 0800 / 1100 225 entgegen.