Der Verkehr in der Oberen Waiblinger Straße hat sich deutlich verringert, seit die Ampelschaltung umgestellt wurde.Die Zuflussdosierung auf Höhe der Beskidenstraße in Fahrtrichtung Bad Cannstatt, die vor einem Halben Jahr vom Tiefbauamt umgeschaltet wurde, zeigt Wirkung. Weniger Pedler fahren seitdem durchs Wohngebiet Espan. Die Zuflussdosierung auf Höhe der Beskidenstraße in Fahrtrichtung Bad Cannstatt, die vor einem Halben Jahr vom Tiefbauamt umgeschaltet wurde, zeigt Wirkung. Weniger Pedler fahren seitdem durchs Wohngebiet Espan. Foto: Uli Nagel

Die einst so umstrittene Zuflussdosierung an der Beskidenstraße zeigt Wirkung. Und zwar nicht nur dort. Auch der Verkehrsfluss in der Nürnberger und Waiblinger Straße ist flüssiger als vorher.

Bad Cannstatt - Der Cannstatter Stadtteil Espan gehört zu den eher ruhigen und beschaulichen Wohngebieten – es sei denn, ein Rettungswagen fährt mit Blaulicht zum Krankenhaus. Doch selbst deswegen gab es niemals Misstöne – bis zum Jahr 2013. Damals wurden die Radspuren auf der alten B 14 freigegeben. In der Folge gab es dort vornehmlich im morgendlichen Berufsverkehr Staus, weshalb die vielen Pendler sich andere Wege auf ihrer Fahrt nach Stuttgart suchten. Und seitdem hat die Zahl der Autos mit Doppelkennzeichen, die durch die Theodor-Veiel-Straße und Obere Waiblinger Straße fahren, drastisch zugenommen. Anwohner gingen auf die Barrikaden, die Stadt reagierte.

Allerdings erst Ende 2017, wurde – wie schon seit Jahren gefordert – die Zuflussdosierung an der Beskidenstraße aktiviert. Am 10. Dezember war es schließlich soweit. Die Zuflussdosierung wurde, trotz der vehementen Proteste der Fellbacher, von der Integrierten Verkehrsleitzentrale eingerichtet – die Rotlichtphase dauert nun länger. Das bedeutet, dass seitdem zwischen 7 und 8.15 Uhr statt 1013 nur noch 888 Fahrzeuge pro Stunde die Ampel passieren können.

Eine Reduzierung mit positiven Auswirkungen für den Espan. Denn nach gut einem halben Jahr steht fest: „Die Zahl der Schleicher durch das Wohngebiet hat deutlich abgenommen“, sagt Andreas Hemmerich vom Stadtplanungsamt. Die Verwaltung hatte in den vergangenen Monaten noch einmal maschinell Verkehrszählungen erhoben und die Mitarbeiter sich vor Ort ein Bild gemacht. „Auch der Verkehrsfluss auf der Nürnberger- und Waiblinger Straße ist flüssiger als vorher“, ist sich Hemmerich sicher. Zudem seien die vielen kritischen Stimmen aus Fellbach verstummt. Jetzt werden die Zahlen zusammengetragen und nach der Sommerpause in der ersten Sitzung am 26. September dem Bezirksbeirat präsentiert.

Warten auf die Ergebnisse des Gutachtens

Sehr viel länger wird es dagegen mit den Ergebnissen des geplanten Gutachtens dauern. Um die Verkehrsmengen zu untersuchen, die täglich aus Richtung Ludwigsburg und dem Remstal nach Stuttgart fahren, wurden 50 000 Euro genehmigt. Sobald die Zahlen erhoben sind, soll ein neues Zuflusskonzept für den Nord-Osten Stuttgarts erstellt werden. „Die Ausschreibung ist noch nicht erfolgt, mit Ergebnissen ist nicht vor kommenden Jahr zu rechnen“, so der Stadtplaner.

Unter anderem soll das Gutachten klären, zu welcher Zeit in welchem Umfang und vor allem auf welchen Zufahrtsstraßen die einfließenden Verkehrsmengen signaltechnisch reduziert werden sollen. Bekanntermaßen wird in Bad Cannstatt auch am Kleinen Ostring eine Pförtnerampel gefordert und das bereits seit Jahrzehnten. Eine Zuflussdosierung scheiterte jedoch am Veto der Fellbacher. Einfach Umstellen wie an der Beskidestraße kann die Stadt hier nicht. Denn dann müsste sie dem SSB-Bus, damit dieser nicht im Stau steht, eine eigene Fahrspur einrichten. Die Flächen dafür liegen jedoch auf Fellbacher Gemarkung.