Die Deutschen Umwelthilfe (DUH) hatte wegen langjähriger Überschreitung des Grenzwertes für Stickstoffdioxid in der Barockstadt auf eine entsprechende Änderung des Luftreinhalteplans geklagt. Foto: dpa/Marijan Murat

Nur unter ganz bestimmten Bedingungen können Fahrverbote für Dieselfahrer in Ludwigsburg unterbleiben. Ein Gericht begründete jetzt, warum die Verbote in der Barockstadt angebracht sind.

Mannheim/Ludwigsburg - In den Luftreinhalteplan für die Stadt Ludwigsburg gehören nach Auffassung des Verwaltungsgerichtshofs Baden-Württemberg Fahrverbote für Dieselfahrer. Nur unter ganz bestimmten Bedingungen könne das unterbleiben, teilte am Freitag das Gericht in Mannheim anlässlich der Vorlage der Begründung seines Urteils von Ende November mit.

Deutsche Umwelthilfe hatte geklagt

Die Deutschen Umwelthilfe (DUH) hatte wegen langjähriger Überschreitung des Grenzwertes für Stickstoffdioxid in der Barockstadt auf eine entsprechende Änderung des Luftreinhalteplans geklagt. Ziel muss nach Auffassung der Umweltschützer das schnellstmögliche Erreichen des Grenzwerts von 40 Mikrogramm Stickstoffdioxid pro Kubikmeter im Jahresmittel sein. Dieser wurde an der Messstelle Ludwigsburg jahrelang überschritten. Im Jahr 2018 lag er an dem Brennpunkt Friedrichstraße bei 51 Mikrogramm.

Die Begründung des Gerichts

Der 10. Senat (Az.: 10 S 2741/18) betonte, auf das Mittel der Fahrverbote zum schnellstmöglichen Erreichen des Grenzwertes sei zu Unrecht verzichtet worden. Auch die bei der Planung zugrunde gelegten Prognosen seien zum Teil nicht hinreichend belegt. Nur wenn nach einer schnellen Neuplanung andere rechtlich und finanziell gesicherte Maßnahmen nach qualifizierten Prognosen gleich schnell wie Fahrverbote zum Ziel führten, könne auf die Aufnahme letzterer in den Plan verzichtet werden.

Gegen das Urteil ist Revision zum Bundesverwaltungsgericht möglich.