Schlagloch auf der Pragstraße Foto: Rosar

Schlaglöcher peinigen die Autofahrer in Stuttgart,  für die Instandhaltung fehlt das Geld.

Stuttgart - Die Landeshauptstadt kürzt seit Jahren die Mittel für die Instandhaltung ihres Straßennetzes. Statt repariert wird deshalb nur noch geflickt. Die Sparpolitik rächt sich nun.

In der Landeshauptstadt gehört das Rumpeln über holprige Fahrbahnen zum Alltag. Kaum eine Strecke ist ohne Schlaglöcher. Langsam fahren und Steuer festhalten, rät der Allgemeine Deutsche Automobilclub (ADAC). Obwohl der ADAC und auch der Autoclub Europa (ACE) die grundlegende Sanierung der Fahrbahnen fordern, werden sich die Bürger an die Holperpisten gewöhnen müssen. Für die Instandhaltung von Straßen stellt die Stadt immer weniger Geld zur Verfügung.

Für Schäden sind Betroffene selbst haftbar

Fürs laufende und für das kommende Jahr liegt das Budget bei jeweils rund sechs Millionen Euro. 1980 standen dem Tiefbauamt noch etwa 10,6 Millionen Euro zur Verfügung. "Das ist in etwa die Summe, die wir bräuchten, um das Netz in Schuss zu halten", stellt Michael Seeger vom Tiefbauamt der Landeshauptstadt fest.

Von den alten Zeiten kann Seeger nur träumen. Obwohl der Zustand der Straßen von Jahr zu Jahr erbärmlicher wird, werden die Mittel seit den 90er Jahren gekürzt. Die Folge ist, dass so billig wie möglich gearbeitet wird.

Dass das nicht hinhaut, zeigt sich bereits zu Beginn dieses Winters deutlich. Denn dem Wechsel von Frost und Tauwetter haben die vielen Flickschustereien nicht standgehalten, die alten Löcher sind wieder aufgeplatzt und nun sogar noch größer und tiefer als zuvor.

Besonders fatal: Für Schäden am Fahrzeug, die durch Schlaglöcher entstehen, sind die Betroffenen in der Regel selbst haftbar. Denn der Nachweis, dass die zuständige Behörde ihrer Verkehrssicherungspflicht nicht nachgekommen ist, lässt sich kaum erbringen.