Bunt und gesund: Gemüse schützt die Arterien. Lesen Sie in der Bilderstrecke, wie man einen Schlaganfall außerdem vorbeugen kann. Foto: dpa

Tückisch und gefährlich: Schlaganfälle haben oft gravierende Folgen. Dabei ist es gar nicht so schwer, sich zu schützen. Gesunde Ernährung ist der Schlüssel.

Stuttgart - Nicht nur in der Fachwelt wird über eine neue Studie zu Gluten diskutiert: In der vergangenen Woche veröffentlichte die medizinische Fachzeitschrift „British Medical Journal“ das Ergebnis einer Forschungsarbeit von Ärzten aus den USA mit 110 000 Probanden. Die Mediziner kamen zu dem Schluss, dass ein Verzicht auf glutenhaltige Nahrungsmittel Nachteile haben könne. Es sollten nur jene Menschen das Klebereiweiß meiden, bei denen eine Unverträglichkeit diagnostiziert wurde.

Gewicht erhält diese Empfehlung, weil immer mehr Menschen überzeugt sind, dass eine glutenarme Diät gesund sei. Doch der Verzicht führt laut Studie meist dazu, dass die Menschen auch ihren Vollkornkonsum reduzieren. Vollkorn aber schützt das Herz und kann vor Schlaganfällen oder Herzinfarkten schützen. Wer dauerhaft auf Gluten und damit auch auf Vollkornprodukte verzichte, laufe Gefahr, deren schützenden Effekt zu verlieren.

Vollkorn schützt

Neben dem Genuss von Vollkornprodukten empfehlen Mediziner und Ernährungsexperten seit Jahren eine mediterrane Ernährungsweise, um sich vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu schützen. Mediterrane Küche – das mag zunächst nach hellem Baguette, Pasta und Grillteller klingen. Tatsächlich aber sind die wichtigsten Merkmale viel Gemüse, Salat, Hülsenfrüchte, Obst, Fisch, Öle und Nüsse – aber wenig Fleisch. Der Begriff bezieht sich auf die Küche der Mittelmeerländer in den 60er Jahren. Heutzutage ist sie in dieser Form meist nur noch in Bergdörfern und ländlichen Gegenden zu finden.

„Der geringe Verzehr von rotem Fleisch und die Verwendung von Olivenöl senken den Cholesterinspiegel“, schreibt der Koch und Autor Gerald Wüchner in seinem Buch „Mediterrane Küche – eine Chance für die Zukunft“. Der hohe Anteil von Gemüse und Obst erhöhe die Menge der Ballaststoffe im Körper und fördere damit eine schnellen Weg der Nahrung durch den Darm. „Außerdem beinhaltet die mediterrane Küche eine hohe Anzahl an sekundären Pflanzenstoffen, die allesamt eine gesundheitsfördernde Wirkung haben.“

Olivenöl und Nüsse – eine gute Wahl

Einen hohen Stellenwert in der mediterranen Ernährung hat die Auswahl des richtigen Öls. Die Deutsche Herzstiftung empfiehlt vorrangig Olivenöl sowie Raps- und Leinöl, da diese das „schlechte“ LDL-Cholesterin (Low Density Lipoprotein) senkt, während das schützende HDL-Cholesterin (High Density Liproprotein) stabil bleibt. Dagegen lässt beispielsweise Sonnenblumenöl das schützende HDL-Cholesterin deutlich stärker absinken. Zudem werden Nüsse, Samen und Kerne propagiert.

Sofern es das richtige ist, scheint Fett also besser als sein Ruf zu sein. Unter Ernährungsexperten gelten ungesättigte Fettsäuren als gesund für Herz und Gefäße, während gesättigte Fettsäuren nur in kleinen Mengen verzehrt werden sollten – also beispielsweise Chips, Pommes und Schokolade. Denn je mehr Fette ein Mensch zu sich nimmt, die den Gehalt an LDL-Cholesterin im Blut erhöhen, desto eher wird das LDL oxidiert und desto leichter verstopfen die Arterien. Gesunde ungesättigte Fettsäuren sind in Olivenöl, Nüssen und Samen enthalten.

Übrigens muss man nicht nach Italien oder Griechenland umziehen, um sich mediterran zu ernähren. „Unsere heimischen Obst- und Gemüsesorten sind hervorragend für die mediterrane Küche geeignet“, schreibt Wüchner in seinem Buch. Und falls das saisonale Angebot einmal nicht dem Einkaufszettel entspreche, könne man auch zu Tiefkühlprodukten greifen. „Produkte aus der Tiefkühltruhe sind oft besser als ihr Ruf – vor allem, wenn die Lebensmittel naturbelassen und nicht weiterverarbeitet sind.“