Seit 1993 ist Raab im Fernsehen präsent. Für Samstag hat er seinen Abschied angekündigt. Foto: dpa

Nach 16 Jahren wird Stefan Raab in der Nacht zum Sonntag seine Bildschirm-Karriere beenden. Unsere Redakteure erinnern sich - mal mehr, mal weniger wehmütig - an ihre schönsten TV-Momente mit ihm.

Köln - An diesem Samstag (Pro Sieben/20.15 Uhr) quält sich Stefan Raab (49) zum letzten Mal über den „Schlag den Raab“-Parcours. Dann ist erst mal Schluss mit Fernsehen. Der Abschied dürfte ähnlich emotional werden wie Raabs letzte „TV Total“-Ausgabe am Mittwoch. Fünf Redakteure weinen dem Entertainer jetzt schon nach.

Der Risiko-Junkie

Eines konnte man Stefan Raab in all den Jahren bei „TV Total“ nie absprechen: fehlenden Mut. Für „Raab in Gefahr“ riskierte der dauergrinsende Moderator Kopf und Kragen. Samt Ukulele hagelte er von einem durchgehenden Kamelbullen, im Karatestudio ließ er sich zu Kleinholz vermöbeln, und im Schönheitssalon trennte er sich per Heißwachs von überschüssiger Körperbehaarung. Autsch!

Sein breites Lachen ist dem Kölsche Jung dabei aber nie vergangen. Na ja, nicht ganz. Zumindest einmal verschwand die strahlende Porzellan-Kauleiste hinter fest zugepressten Lippen. Passend dazu kolorierte das Gesicht des Entertainers in chamäleonartigen Wechselspielen – von Blassweiß bis Kotzgrün. Jedenfalls tat einem der vorlaute Metzger fast schon leid, wie er, eingepfercht in einem feuerroten Kunstflieger, die Welt von oben anschauen musste – sofern die Augen mal auf waren. Loopings, Sturzflüge, Schrauben – der inzwischen verstorbene Meisterpilot Klaus Lenhart aus Dettingen unter Teck traktierte den armen Raab nach allen Regeln der Kunstflug-Kunst.

Am heftigsten dabei: die Superzeitlupen. In langsamen Bildstudien wurde gezeigt, wie die Flieh- und Schwerkräfte die Pausbacken des Risiko-Junkies deformierten. Auch das erforderte irgendwie Mut – allerdings mehr vom geschockten Fernsehzuschauer. Simon David