Woher kommt der Schimmel? Foto: Jenya Smyk / shutterstock.com

Lesen Sie hier, woran es liegen kann, dass trotz Lüften und Heizen Schimmel in der Wohnung entsteht.

Wenn man die Heizung aufdreht und regelmäßig lüftet, aber trotzdem Schimmel entsteht, ist das ein Ärgernis. Dann gilt es, die Ursachen für den Schimmelbefall zu finden. Hier sind einige Tipps, um mögliche Auslöser zu beseitigen.

Wurde richtig geheizt und gelüftet?

In erster Linie sollten Sie sich fragen, ob Sie tatsächlich ausreichend gelüftet und richtig geheizt haben. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) empfiehlt zum Beispiel, mehrmals am Tag gründlich zu lüften, indem alle Fenster weit geöffnet werden. Im Sommer sollte man 20 bis 30 Minuten lüften, im Winter reichen 5 bis 10 Minuten pro Lüftungsvorgang.

Zusätzlich lüften sollte man immer dann, wenn viel Feuchtigkeit auf einmal entsteht. Also direkt nach dem Duschen, Baden, Kochen oder auch Schlafen (Atemluft). Wird zudem Wäsche in der Wohnung getrocknet, muss verstärkt gelüftet werden, um die überschüssige Feuchtigkeit nach draußen zu bekommen.

Aber auch beim Heizen gibt es einige Dinge zu beachten. Laut BMUV sollten die Räume auf mindestens 17 Grad Celsius aufgeheizt werden, in den Fluren sind 15 Grad Celsius ausreichend. Nur nachts kann man die Heizung leicht drosseln. Weitere Informationen zur richtigen Temperatur in verschiedenen Räumen finden Sie in unserem Ratgeber „Wie warm muss es in der Wohnung sein?".

Ist die Luftfeuchtigkeit zu hoch?

Eine konstant zu hohe Luftfeuchtigkeit kann auch bei richtigem Lüft- und Heizverhalten irgendwann zu einem Schimmelbefall führen. Die Verbraucherzentrale empfiehlt eine relative Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 %. Steigen die Werte dauerhaft an, kann das problematisch werden. Die Luftfeuchtigkeit in den Räumen können Sie mithilfe eines Hygrometers überwachen. Maßnahmen zur Senkung der Luftfeuchte finden Sie in unserem Ratgeber „Luftfeuchtigkeit senken“.

Feuchtigkeit rührt vom Gebäude her

In manchen Fällen rührt die Feuchtigkeit leider vom Gebäude selbst her und kann durch Heizen und Lüften nicht dauerhaft in den Griff bekommen werden. Das Umweltbundesamt nennt mehrere Gründe für einen Schimmelbefall, die mit der Bausubstanz in Zusammenhang stehen:

  • Die Feuchtigkeit dringt über defekte Dächer, Risse im Mauerwerk, aufsteigende Feuchte in Wänden ein.
  • Bei Neubauten oder nach Baumaßnahmen fand kein ausreichendes Austrocknen der Baufeuchte statt.
  • Rohrbrüche verursachen einen Wassereintritt in die Wohnung.
  • Kondensation der Luftfeuchtigkeit im Bereich von „kalten“ Wänden, die beispielsweise durch Wärmebrücken oder bei unzureichender Wärmedämmung sowie durch unsachgemäßes Heizen entstehen.

In solchen Fällen sollte ein Fachmann hinzugezogen werden, um die Ursache der Feuchtigkeit schnell zu klären. Schiebt man das Problem auf, wird der Schaden vermutlich immer größer und die Beseitigung letztlich immer aufwendiger/kostspieliger.