Munitionsfund im Watt bei Schillig. Foto: Polizei Wilhelmshaven/obs

Die Polizei muss im Wattenmeer bei Schillig Teile von Kriegsmunition bergen – hat allerdings kein passendes Gefäß dabei. Da kommt der Sandeimer einer Fünfjährigen gerade recht – doch die fordert einen Tauschhandel.

Schillig - Tausche Sandeimer gegen Polizeiabzeichen - ein kleines Mädchen ist an der niedersächsischen Nordseeküste zum Helfer der Polizei geworden. Die Vorschülerin überließ den Polizisten einen ihrer drei Eimer – handelte dafür aber ein Tauschgeschäft aus: Sie bekam von den Beamten ein Ärmelabzeichen mit dem Schriftzug „Polizei“ und machte so letztlich die reibungslose Bergung von Kriegsmunition möglich.

Die ungewöhnliche Geschichte begann nach Polizeiangaben am Sonntagvormittag, als ein Mann im Wattenmeer vor Schillig zwei Munitionsteile fand. Er machte Fotos, mailte die Aufnahmen der Polizei, die zur Einschätzung der Gefahrenlage den Kampfmittelbeseitigungsdienst einschaltete. Die Experten gaben schnell Entwarnung. Von den Zündern britischer Granaten aus dem Zweiten Weltkrieg gehe keine Gefahr aus, die Polizisten könnten die Zünder einfach mitnehmen, lautete das Urteil.

Und so kam das Mädchen ins Spiel: Weil die Polizisten kein passendes Gefäß bei sich hatten, ergab sich der ungewöhnliche Tausch mit dem spielenden Kind. Die Zünder kamen schnell in den mit Sand gefüllten Eimer und zur Polizei nach Jever, wo Experten zur Kampfmittelbeseitigung schon darauf warteten. Die Uniform der Beamten nahm dabei übrigens keinen Schaden: Das Abzeichen, auf dem auch das Niedersachsenross abgebildet ist, ist mit einem Klettverschluss daran befestigt.