Der Hackathon soll alle Lebensbereiche der Jugend umfassen. Foto: Schillerverein

Der Hackathon #gedankenfreiheit des Schillervereins lädt die Jugend wie Erwachsene zum Ideenfindungs-Marathon ein.

Marbach - Alle, die an Bildungsthemen interessiert sind und die sich gerade in der Coronazeit neue Impulse und Aktivitäten wünschen, dürften sich an dem aktuellen Projekt des Schillervereins erfreuen. Eltern, Lehrer, Schüler und Studierende sowie Bildungsenthusiasten sind gefragt, wenn es um den Online-Hackathon #gedankenfreiheit geht. Hackathons sind Veranstaltungen, bei denen sich Teams aus meist fremden Teilnehmern bilden, um gemeinsam nützliche, kreative oder unterhaltsame Ideen zu bestimmten Themen zu entwickeln.

 

Der virtuelle Ideen-Marathon wird vom 15. bis zum 19.  Februar stattfinden. „Wir haben uns für die Faschingsferien entschieden, weil da hoffentlich viele Zeit haben“, so Projektleiter Daniel Autenrieth zu der Online-Veranstaltung, die fest mit dem Begriff Gedankenfreiheit verknüpft wurde: „Denn Kreativität und Gedankenfreiheit werden gebraucht, um die großen Zukunftsaufgaben zu lösen. Wir wollen dafür die Schwarmintelligenz nutzen.“

Das Projekt setzt bewusst an der Schnittstelle zwischen kultureller und schulischer Bildung an, so Autenrieth: „Wir wollen die Gedankenfreiheit weiter hinaustragen und andere infizieren.“ Mit im Boot ist dabei auch die Pforzheimer Kunsthistorikerin und Expertin für kulturelle Bildung, Claudia Baumbusch, die schon ein Projekt dieser Art begleitet hat: „Reuchlin digital“ für das Pforzheimer Museum Johann Reuchlin.

Der Dichter und Philosoph Friedrich Schiller stehe wie kaum ein anderer für Gedankenfreiheit. Allerdings „ist Schiller für viele Schüler nicht mehr präsent“, weiß Birger Laing, Zweiter Vorsitzender des Schillervereins, der als Koordinator fungiert. Daher will der Verein Wege suchen, Schiller für junge Menschen attraktiv und zugänglich zu machen. Mit dem Schillerprojekt möchte der Verein die Themen Kreativität und Gedankenfreiheit in Auseinandersetzung mit dem Dichter, dem Geburtshaus sowie dem städtischen Raum in Marbach erkunden.

Denn der Hackathon bietet neben den überregionalen Themen, die sich jeweils konkreten Fragen zuwenden – wie „Was können wir mit und von Computerspielen lernen?“ –, auch ein regionales Themenfeld. In Kooperation mit der Tobias-Mayer-Gemeinschaftsschule, der Uhlandschule, der PH Ludwigsburg und dem Staatlichen Lehrer-Seminar in Stuttgart wird hierbei eine Kreativwerkstatt entstehen, in der die Schüler ihre eigene Kreativität entdecken und entwickeln können. Dabei geht es jedoch nicht allein um Literatur, sondern um alle Lebensbereiche der Jugendlichen. Für Projektleiter Autenrieth war wichtig, dass möglichst viele Zielgruppen involviert sind: „Mit der Gemeinschaftsschule sehen wir alle Schularten und Niveaus abgebildet. Außerdem wurde auch ein Inklusionsaspekt angestrebt, der sich mit der Uhlandschule realisiert. Ein Stuttgarter Seminar für Sonderpädagogik ist ebenfalls daran beteiligt.“

Gefördert wird das Projekt, zu dem Interessierte ab 16 Jahren eingeladen sind, die Zeit, Lust und einen Internetzugang haben, zu 80 Prozent vom Fonds Soziokultur. Dessen Sonderprogramm „Neustart Kultur“ unterstützt speziell Projekte, die zum aktiven Mitwirken auffordern.

Die verbleibenden 20 Prozent trägt die Arbeitsstelle für literarische Museen in Baden-Württemberg. „Gerade die partizipativen Formate sind hochspannend und wichtig“, betont Daniel Autenrieth, der sich darauf freut, was „außerschulische Projektorte initiieren können und welche Lernerfahrungen dort stattfinden. Das ist doch ein sinnvolles Ferienprogramm.“

Die Teams, die sich zusammenfinden, können ihren Stundenplan relativ selbstbestimmt gestalten. Allerdings gibt es einen gemeinsamen Einstieg und Angebote von Coaches und Experten, die den kreativen Weg unterstützen.