Die weiblichen Schildläuse setzen sich an einer Stelle fest, schützen sich durch ihren Schild und saugen die Nährstoffe aus der Wirtspflanze. Foto: Shutterstock/Tomasz Klejdysz

Schildläuse gehören mit zu den häufigsten Schädlingen an Pflanzen. Sie entziehen ihnen wertvolle Nährstoffe, indem sie sich von ihrem Pflanzensaft ernähren. Wie man die Schädlinge erfolgreich wieder loswird, gibt es hier im Überblick.

Schildläuse gehören zu den Pflanzenläusen und sind unter anderem mit den Blattläusen verwandt. Die kleinen Tiere werden bis zu sechs Millimeter groß. Männliche Tiere sind häufig geflügelt, während weibliche Schildläuse bewegungsunfähig sind. Ihren Namen verdanken die Schädlinge einem wachsartigen, festen Schild unter dessen Schutz sich die weiblichen Tiere verbergen. Dieser Schild dient dem Schutz vor Fressfeinden und zur Eiablage sowie der Entwicklung der Larven. Unter diesem Panzer können die Läuse sogar geschützt überwintern.

Wie sieht Schildlausbefall aus?

Häufig fällt ein Schildlausbefall auf, wenn die Blätter einer Pflanze seltsam glänzen und an einzelnen Stellen verklebt sind. Dieses typische Bild entsteht dadurch, dass die Schildlaus den aus der Pflanze aufgenommenen Zucker ausscheidet und dieses klebrige Erzeugnis wegschleudert, damit sie selbst nicht daran kleben bleibt. Weist eine Pflanze solch klebrige Stellen auf, ist es ratsam nach Schildläusen Ausschau zu halten. Ist die Pflanze befallen, stößt man auf eine Ansammlung kleiner, runder „Panzer" an den Trieben und Blattunterseiten. Auch eine vermehrte Population von Ameisen kann ein Hinweis auf einen Schildlausbefall sein, da sich die kleinen Arbeiter vom süßen Honigtau der Läuse ernähren. Aufgrund des Nährstoffmangels können sich die Blätter der Pflanze bräunlich färben und abfallen oder die Blüten deformieren.

Der Schild der Deckelschildlaus ist flach, während der der Napfschildlaus hoch gewölbt ist. Die meisten Schilde sind braun oder rötlich, können aber auch schwarz oder gelb sein. Der Schild der Kommaschildlaus ist gräulich gefärbt – sie kommt häufig an Obstbäumen vor.

Wie schadet die Schildlaus der Pflanze?

Wie zuvor erwähnt, entzieht die Schildlaus ihrer Wirtspflanze wichtige Nährstoffe, vor allem Eiweiß. Manche Schildlausarten, wie die Deckelschildlaus, gibt außerdem giftige Stoffe an die Pflanze ab. Dadurch wird die Entwicklung dieser erheblich gehemmt und die Pflanze kann aufgrund eines Befalls durch Schildläuse sterben.

Schildläuse bekämpfen: So geht’s

Ist eine Pflanze von Schildläusen befallen, gilt es möglichst schnell den Schaden zu begrenzen und die ungebetenen Gäste loszuwerden. Bei einem leichten Befall kann man die Läuse mit einem feuchten Tuch abwischen oder alternativ abbürsten, beispielsweise mit einer Zahnbürste.

Ist eine Pflanze stärker befallen, kann man sie mit Präparaten auf Rapsöl- oder Paraffinbasis behandeln.

Schildläuse mit Nützlingen bekämpfen

Schildläuse kann man unter anderem durch die Förderung natürlicher Feinde bekämpfen. Dazu gehören beispielsweise:

  • Marienkäfer
  • Ohrwürmer
  • Schlupfwespen

Hausmittel gegen Schildläuse

Wer biologisch gegen die lästigen Schädlinge vorgehen möchte, greift im ersten Versuch zu einem feuchten Tuch und wischt die Schildläuse ab. Sitzen die Tiere zu fest, kann man versuchen, sie mit einer Zahnbürste zu entfernen. Oft wird auch empfohlen, befallene Pflanzen mit einem kräftigen Wasserstrahl abzuduschen. So gut diese Methode bei den verwandten Blattläusen funktioniert, so mäßig erfolgreich ist man damit bei Schildläusen. Haben sich die Schädlinge erst an einer Stelle festgesetzt, reicht die Kraft eines Wasserstrahls nicht mehr aus, um sie zu beseitigen.

Ein weiteres verbreitetes Hilfsmittel ist eine Sprühkur aus Knoblauch, Brennessel oder auch Rainfarn. Diese zeigt jedoch eher eine vorbeugende Wirkung als eine Wirkung zur Bekämpfung vorhandener Schildläuse.

Kann man Schildläuse mit Kaffee bekämpfen?

Ja. Kaffee ist giftig für Läuse wie Blattläuse oder Schildläuse. Kalter Kaffee kann mit etwas Wasser verdünnt werden und dann mit einer Sprühflasche großzügig auf der Pflanze verteilt werden. Auch hier sollten Blattunterseiten nicht vergessen werden. Die Pflanze nimmt von der Kaffeekur keinen Schaden.

Kann man Schildläuse mit Spülmittel bekämpfen?

Einige Ratgeber empfehlen Mischungen mit Spülmittel zur Bekämpfung verschiedener Schädlinge. Diese können unter Umständen zwar gegen die ungebetenen Blattbewohner helfen, können jedoch auch der Pflanze schaden. So kann es nach Behandlungen mit Spülmittel beispielsweise zu Blattbrand oder Austrocknung kommen. Denn in Spülmitteln sind häufig Stoffe wie Tenside und Lösungsmittel enthalten, die Öle aus den Blättern ziehen.

Kann man Schildläuse mit Teebaumöl behandeln?

Auch Teebaumöl wird gelegentlich zur Bekämpfung von Schildläusen eingesetzt. Trägt man es mit einem Wattestächen gezielt auf die Läuse auf, nimmt ihnen das Öl die Luft zum Atmen und tötet sie dadurch ab. Allzu häufig sollte dieses Hausmittel jedoch nicht zur Behandlung der Pflanzen angewendet werden, denn die Schärfe des Öls kann dazu führen, dass sie ihre Blätter abwerfen.

Schildläuse mit Paraffin-, Raps- oder Orangenöl bekämpfen

Ist die Pflanze von Schildläusen befallen, kann man sie mit speziellen Präparaten auf Basis von Paraffin- oder Rapsöl besprühen. Der Ölfilm nimmt den Schädlingen die Luft zum Atmen, woraufhin diese ersticken. Zusätzlich wird die Vermehrung der Tiere verhindert. Hierbei gilt es jedoch zu beachten, dass nicht jede Pflanze eine solche Behandlung mit Ölen gut verträgt.

Besonders wirksam ist auch die Behandlung mit Präparaten auf Basis von Orangenöl. Behandelt man Schildläuse mit Orangenöl, löst sich ihr Schutzpanzer auf und die Tiere sterben.


Grundsätzlich sollten alle Behandlungen nach sieben bis zehn Tagen wiederholt werden, um eine weitere Vermehrung der Schildläuse zu vermeiden. Spritzgemische auf Paraffinölbasis sollten höchstens zweimal im Jahr an derselben Pflanze angewendet werden.