Auch die weißen Oberaichen-Schilder verschwinden, beliebter sind laut Stadt aber die gelben. Foto: Veronika Andreas

Ungewöhnlich häufig werden seit einigen Jahren vor allem in Oberaichen (Landkreis Esslingen) die Ortsschilder gestohlen. Wie die Stadt versucht, das zu unterbinden.

Es gibt etliche Orte und Gemeinden im Land, deren Namen einen teils komischen, skurrilen oder zotigen Beigeschmack haben. Einige Beispiele: Eiterberg, Deppendorf, Blasenhausen, Gammelshausen, Katzenhirn. Diese Reihe könnte noch lange fortgesetzt werden. Die Bewohner dieser Orte müssen nicht nur damit leben, dass sie bei der Nennung ihrer Wohnadressen erst mal Erstaunen hervorrufen, je nachdem müssen sich die Gemeinden auch einen größeren Vorrat an Ortsschildern zulegen, da diese gerne Opfer von Dieben werden, die deren Beschilderungen offensichtlich als Trophäe ansehen.

Gelbe Schilder sind begehrter als weiße Schilder

Doch was hat Oberaichen in dieser Auflistung zu suchen? Die Fachleute staunen, und die Laien wundern sich, aber Leinfelden-Echterdingen gehört auf jeden Fall zu jenen Gemeinden, die ungewöhnlich häufig mit dem Klauen ihrer Ortsschilder konfrontiert sind. Vorne auf der Hitliste stehen die Schilder im Bereich Oberaichen und Musberg, aktuell wurde die Ortstafel an der Vaihinger Straße entwendet.

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Jutta Rößler, stellvertretende Leiterin des Bürger- und Ordnungsamts der Stadt Leinfelden-Echterdingen, weiß genauer Bescheid: „Begonnen hat dies etwa im Jahre 2013“, sagt sie. „Es gab Jahre ohne Vorkommnisse, aber in den letzten Jahren kam der Diebstahl jährlich auch mehrmals vor.“ Das gilt vor allem für die Schilder am Nerzweg und der Büsnauer Straße. Betroffen seien auch die weißen Schilder innerorts, aber viel begehrter seien die gelben Ortstafeln.

Der Diebstahl wird angezeigt

Diesen Schilderklau mag manch einer vielleicht als eine Art Lausbuben-Streich ansehen, doch der Stadt ist da nicht zum Spaßen zumute. „Wir erstatten stets Anzeige gegen Unbekannt“, so Rößler. Auf was sie aber noch mehr hofft: „Wir setzen auf Hinweise aus der Bürgerschaft, die etwas beobachtet haben.“ Dementsprechend werde darauf auch immer wieder in den Gemeinde-Veröffentlichungen aufmerksam gemacht.

Als erste Konsequenz daraus werden die Schilder jetzt „diebstahlsicher angebracht“, so Thomas Krämer, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit in Leinfelden-Echterdingen. Konkret bedeute dies eine entsprechende Verschraubung des Ortsschilds. Der Erfolg? Beim Nerzweg wurde das Schild samt Pfosten und dessen Fundament in der Folge gewaltsam herausgerissen.