Auf dem Rettungsschiff „Aquarius“ finden zahlreiche Migranten vor der Küste Libyens am 25. Mai 2016 Schutz. Foto: AFP

Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR befürchtet, dass bei Schiffuntergängen in den vergangenen Tagen 700 Menschen ums Leben gekommen sind.

Rom - Bei Schiffsuntergängen sind in den vergangenen sieben Tagen im zentralen Mittelmeer vermutlich mindestens 700 Migranten umgekommen. Die Zahlen gründeten sich auf Aussagen von Überlebenden, teilte Carlotta Sami vom UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur in Rom mit. Es seien drei Schiffsuntergänge vom Mittwoch, Donnerstag und Freitag berücksichtigt.

550 Menschen von einem Boot, das am Donnerstag gekentert sei, würden vermisst, sagte Sami. Etwa 100 könnten im Rumpf eines am Mittwoch gesunkenen Schiffes gefangen sein. Bei einem dritten Schiffbruch am Freitag sei die Zahl der Opfer unklar.

Überlebende Migranten hätten auch von Vermissten anderer Flüchtlingsboote berichtet, sagte Sami. „Wenn wir diese düsteren Zahlen zusammenführen, so schätzen wir, dass es mindestens 700 Opfer gibt - ohne Sicherheit in Bezug auf die Zahlen und die Identität der Opfer.“