Andreas Stenger vom Landeskriminalamt präsentiert eine Vergleichswaffe. Foto: dpa

Der 34-jährige Todesschütze von Konstanz hatte vier Magazine dabei. Er hätte mit seinem Sturmgewehr vom Typ M 16 ein noch viel größeres Blutbad anrichten können. Aber war es überhaupt eine M 16?

Konstanz - Mit einer amerikanischen M 16 ist der Täter in der Nacht zum Sonntag in die Konstanzer Discothek gestürmt, hat einen Türsteher erschossen und vier Menschen verletzt. Bei einer Pressekonferenz präsentierte die Polizei ein Gewehr, das vor allem von Ego-Shooter-Spielern eher als M 4 erkannt wurde. Tatsächlich handelte es sich bei dem gezeigten Gewehr aber gar nicht um die Tatwaffe, sondern um ein Vergleichsmodell.

Wie ein Sprecher der Konstanzer Polizei betonte, gebe es das amerikanische Sturmgewehr in vielerlei Ausführungen, werde in vielen Ländern und von unterschiedlichen Herstellern nachgebaut. Die M 16 sei dabei jeweils das Grundmodell. Auch die technischen Daten seien die gleichen. Demnach kann eine M 16 bis zu 800 Schüsse pro Minute abfeuern.

Im vorliegenden Fall hatte der Täter mindestens vier Magazine mit jeweils 20 Schuss dabei. Dementsprechend hätte es ein noch viel größeres Blutbad geben können. Der Mann, der im Jahr 1991 als Kind aus dem irakischen Kurdengebiet eingereist ist, sei offenbar im Umgang mit der Waffe geübt gewesen, sagen Experten. Einen Waffenschein hatte er nicht. Ohnehin ist der legale Besitz einer solchen Kriegswaffe nicht möglich.