Ein neun Jahre altes Mädchen hat bei einer Schießübung im Urlaub ihren Trainer erschossen. (Symbolbild) Foto: carl ballou / Shutterstock

Der Unfall löst in den USA Entsetzen aus. Ein neun Jahre altes Mädchen darf als Urlaubsspaß auf einem Schießstand mit einer „Uzi“ schießen - in Amerika kein Einzelfall. Doch das Kind verliert die Kontrolle. Seine Eltern halten die Todesschüsse auf Video fest.

Der Unfall löst in den USA Entsetzen aus. Ein neun Jahre altes Mädchen darf als Urlaubsspaß auf einem Schießstand mit einer „Uzi“ schießen - in Amerika kein Einzelfall. Doch das Kind verliert die Kontrolle. Seine Eltern halten die Todesschüsse auf Video fest.

Phoenix - Eine Neunjährige hat beim Besuch einer Schießanlage im US-Staat Arizona ihren Ausbilder mit einer Maschinenpistole erschossen. Das Mädchen habe die Kontrolle über die automatische Handfeuerwaffe vom Typ „Uzi“ verloren und den Trainer versehentlich in den Kopf geschossen, teilte der Sheriff von Mohave County mit. Der Ex-Soldat wurde in ein Krankenhaus in Las Vegas im benachbarten Bundesstaat Nevada geflogen, wo er in der Nacht zum Dienstag starb. Die Schülerin aus New Jersey besuchte den Schießstand mit ihren Eltern als Zwischenstopp während eines Urlaubes im Westen der USA. Der Vater des Mädchens nahm den Vorfall mit seinem Handy auf und die Polizei veröffentlichte einen Ausschnitt des Videos. Er zeigt, wie der 39 Jahre alte Anleiter der Schülerin den Umgang mit der Uzi erklärt. Sie müsse einen Knopf gedrückt lassen.

„Sonst wird die Pistole nicht feuern“, sagt er. Das Mädchen mit dem Zopf und der rosafarbenen Shorts trägt Ohrenschützer und hält die schwere Waffe so gut wie möglich mit beiden Händen fest. Es solle den Körper nach rechts drehen, den linken Fuß nach vorn bringen, erklärt der Mann.

Dann feuert das Mädchen einen Schuss auf eine recht weit entferne Zielscheibe. Die Kugel fliegt knapp oben links an der rechteckigen Pappe mit der schwarzen Silhouette eines Menschen vorbei. Das Geschoss wirbelt Staub auf dem Schotterhügel am Ende der Bahn auf. Es ist eine Freiluftanlage, der Himmel ist bis auf Schönwetterwolken blau, es ist windig. „Alright“ (Prima), sagt der Ausbilder und legt an der Uzi den Schalter um, der sie vom Einzelschuss- in den Automatikmodus stellt. „Alright, vollautomatisch“, sagt er.

Vorfall löst in sozialen Medien große Entrüstung aus

Der veröffentliche Videoausschnitt endet an dieser Stelle. Für einen Sekundenbruchteil ist zu sehen, wie die Neunjährige losfeuert, wie ihre linke Hand wegen des Rückstoßes vom Griff der Waffe abrutscht und wie die Maschinenpistole nach links in Richtung des Mannes schwingt. Das Bild wird schwarz, zu hören sind mehrere rapide abgegebene Schüsse und der panische Schrei des Mädchens. „Fürchterlich“ sei die Videoaufnahme des Unfalls, sagt Sheriff Jim McCabe. „Der Typ ist einfach umgefallen.“

Der Vorfall hat vor allem in sozialen Medien große Entrüstung ausgelöst. Wie kann es sein, dass ein Kind ein solch gefährliche Waffe in die Hand bekommt?, wird dort immer wieder gefragt. Die ohnehin kontrovers geführte Debatte über das Waffenrecht hat wieder einmal neue Munition bekommen. Doch in Amerika kommt es öfter vor, dass Kinder schießen lernen. Der Waffenbesitz ist in der Verfassung verankert und Teil der Kultur.

In Arizona muss ein Bürger mindestens 18 Jahre alt sein, um eine Schusswaffe nutzen zu dürfen. Doch dieses Gesetz gilt nicht für Einrichtungen, die eine Lizenz haben. Das trifft für das Restaurant „Bullets and Burgers“ (Kugeln und Hamburger) in Dolan Springs zu, wo das Drama passierte. Man müsse mindestens acht Jahre alt sein und von sein Eltern begleitet werden, um dort Schießen zu üben, sagen die Betreiber laut dem Magazin „Time“.

Das Lokal am Highway 93 in der Wüste verspricht, seinen Gästen ein gutes Essen zu servieren und „eine große Auswahl vollautomatischer Maschinenpistolen“ zu bieten. Jeden Tag fahren unzählige Touristen an dem großen Werbeschild der Anlage vorbei. Sie liegt auf dem Weg von Las Vegas zum Grand Canyon. Auch die Neunjährige war mit ihren Eltern im Urlaub. Sie blieb bei dem Vorfall physisch unverletzt, teilte der Sheriff mit. Über ihre psychische Verfassung machte er keine Angaben.