Der Startschuss für die Torlinientechnik ist gefallen. Foto:  

Schiedsrichter Kircher begrüßt Einführung der Torlinientechnik, hält aber nichts vom Videobeweis

Der Bundesliga-Schiedsrichter Knut Kircher begrüßt die Einführung der Torlinientechnologie, hält aber nichts vom Videobeweis. Er fordert eine Technik, die 100-prozentig funktioniert.

Herr Kircher, der Fußball-Weltverband sagt Ja zur Torlinientechnologie. Freut Sie das?
Ja, es ist schön, dass die Fifa das Tor für die Technik aufgemacht hat. Jetzt muss man sehen, was die Veranstalter und Verbände aus dieser Möglichkeit machen. Es sind schon noch viele Fragen offen.

Zum Beispiel, wann die Technik auch in der Bundesliga eingeführt wird? Und welches System dann kommt?
Genau diese Fragen interessieren mich natürlich auch. Ich kann noch vier Jahre in der Bundesliga pfeifen – und ich bin mir sicher, dass ich die Torlinien-technologie als Schiedsrichter noch erleben werde. Welche Technik eingeführt wird, ist mir egal. Klar ist für mich nur, dass wir ein System brauchen, das 100-prozentig funktioniert und in der Praxis eine große Prozesssicherheit hat.

Warum brauchen Schiedsrichter technische Unterstützung?
Bei der EM war ja zuletzt wieder zu sehen, dass der Druck auf die Schiedsrichter unmenschlich hoch ist. Wenn es also eine Technik gibt, die helfen kann, dann soll man sie auch einsetzen. Leute, die nun sagen, dass damit die Emotion verloren gehen würde, haben so einen Druck noch nie erlebt. Allerdings würde ich die Hilfe der Technik auf die Frage begrenzen, ob es ein Tor war oder nicht. Den Videobeweis für Elfmeter einzuführen oder Abseitsentscheidungen per Standbild zu überprüfen, davon halte ich nichts. Das macht das Spiel nicht ehrlicher.