Nicht überall war der Morgen des 1. Mai gut – so mancher Maischerz hat die Polizei in Stuttgart und der Region beschäftigt. (Symbolfoto) Foto: dpa

Eine Kiste mit Streugut auf den Stadtbahnschienen, ausgehobene Gullydeckel, umgebogene Verkehrsschilder – die Kreativität der Scherzbolde beschäftigte zwar die Polizei, entlockte den Gesetzeshütern aber kein Lächeln.

Stuttgart - Mülltonnen anzünden, Gullydeckel verstecken, Verkehrszeichen abschrauben: Was manche in der Nacht zum 1. Mai nicht selten in Alkohollaune witzig finden, ruft immer häufiger die Polizei auf den Plan – gerade wenn Dritte von diesen vermeintlich „witzigen“ Aktionen gefährdet werden oder hoher Sachschaden entsteht.

Die Polizei in Stuttgart berichtet von einem gefährlichen „Maischerz“ im Osten der Landeshauptstadt. Unbekannte hatten hier in der Nacht auf den 1. Mai zwischen 23.30 Uhr und 1.35 Uhr eine mit Streugut gefüllte Kiste auf die Schienen der Stadtbahn-Haltestelle Geroksruhe gestellt.

Der Fahrer einer U15, die in Richtung Fernsehturm unterwegs war, erkannte das Hindernis nicht rechtzeitig und schob die Kiste mit seinem Fahrzeug zwischen den Hochbahnsteig und die Bahn. Dort blieb das Hindernis stecken. Die U15 wurde bei dem Zusammenprall seitlich eingedrückt – der Sachschaden ist laut Polizei erheblich.

Die Polizei bittet Zeugen, die beobachtet haben, wer die Kiste auf den Gleisen platziert hat, sich unter der Telefonnummer 0711/89903500 zu melden.

„Scherzbolde“ in Göppingen unterwegs

Auch im Kreis Göppingen waren in der Walpurgisnacht Scherzbolde unterwegs. Die dortige Polizei berichtet von einem umgesägten Maibaum. Anwohner in der Hauptstraße in Wiesensteig waren gegen 5.45 Uhr durch den Lärm einer Motorsäge unsanft aus dem Schlaf gerissen worden. Den Sachschaden kann die Polizei noch nicht beziffern.

In Göppingen, Ebersbach und Uhingen mussten sich die Beamten als Straßenarbeiter betätigen und ausgehobene Gullydeckel wieder einsetzen. Autofahrer waren nicht in die „Fallen“ gefahren.

In und um Göppingen zählte die Polizei zudem einige umgebogene Verkehrsschilder.

Auch vor der Natur machte der Vandalismus keinen Halt: In der Fliederstraße in Uhingen wurde der größte Ast eines Baumes abgerissen, in der Bergstraße brannte gegen 1.30 Uhr eine Hecke.

In Göppingen-Jebenhausen mussten die Besitzer zahlreicher geparkter Autos am Morgen erst einmal zu Eimer und Lappen greifen: Ihre fahrbaren Untersätze waren mit Rasierschaum, Mehl, Zahnpasta und undefinierbaren Materialien beschmiert worden. Lackschäden unter der Schmiererei nicht ausgeschlossen. In Gingen an der Fils dürfte die Waschaktion etwas länger dauern: Hier wurden acht Autos mit weißer Farbe beschmiert.