Die junge Schauspielerin Jasna Fritzi Bauer beeindruckt in der Verfilmung von Alina Bronskys „Scherbenpark“.
Filmkritik und Trailer zum Kinofilm "Scherbenpark"
Stuttgart - Sascha und ihr kleiner Halbbruder auf dem schäbigen Spielplatz in ihrer Hochhaussiedlung. Die Schaukel schwingt, und Sascha – grimmer Blick, gerunzelte Stirn – fragt, ob er etwas dagegen hat, wenn sie seinen Vater umbringt. Da gehört schon viel dazu, so eine, sagen wir: etwas künstliche Situation glaubhaft über die Leinwand zu bringen. Der Regisseurin Bettina Blümner gelingt es in ihrem Film „Scherbenpark“ gut, weil sie die tolle Jasna Fritzi Bauer verpflichten konnte. Und weil sie ein Gespür hat für Stimmungen, für die latente Gewalt, die Überheblichkeit und die Verletzlichkeit der Figuren. Kaum Klischees auch bei der Charakterisierung der Vorstadtrowdies oder der Mittelklasseleute (liberaler Journalist Volker, gespielt von Ulrich Noethen, und Sohn Felix), mit denen Sascha es zu tun bekommt.
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Jasna Fritzi Bauer – die ein bisschen aussieht wie eine jüngere Schwester von Karoline Herfurth – gewinnt der Wut der Heldin immer wieder neue Nuancen ab. Sie spielt die intelligente 17-jährige Sascha, die kaum weiß, wohin mit ihrem Hass auf den Stiefvater, der ihre Mutter ermordet hat und der sich im Knast umbringt, statt darauf zu warten, dass sie sich an ihm rächt. Blümner erzählt ihren auf Alina Bronskys Erfolgsroman beruhenden Film aus Saschas Perspektive. Und wie die wird man schon mal ungeduldig, wenn der behütete Felix (Max Hegewald), mit dem sie anbandelt, nur kuhäugig schaut, wenn sie etwas erzählt (und sich dabei als cooler darstellt, als sie ist). Man erlebt mit Sascha, und das ist womöglich interessanter als die Kuss- und Fummelszenen der Teenies, wie man zwar in ein und derselben Stadt leben kann, sich aber doch in komplett unterschiedlichen Welten bewegt.
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