SWR-Intendant Peter Boudgoust Foto: dpa

Seit zwölf Jahren leitet Peter Boudgoust den zweitgrößten ARD-Sender. Er hat den SWR multimedial umgebaut. Auf seinen Nachfolger oder seine Nachfolgerin sieht er nun aber große Aufgaben zukommen.

Stuttgart - Der scheidende Intendant des Südwestrundfunks, Peter Boudgoust, sieht seinen Sender vor großen Umbrüchen. „Wir sind gut aufgestellt, aber es wird sich in den nächsten Jahren noch rasant verändern“, sagte der 64-Jährige bei seiner letzten Jahrespressekonferenz am Freitag in Stuttgart. Der künftige SWR-Intendant müsse wegen der Digitalisierung viele Arbeitsabläufe umstellen. „Wir werden in fünf bis zehn Jahren das lineare Programm primär als Schaufenster nur noch nutzen für das, was dann non-linear abgerufen wird.“

Boudgoust hatte im Dezember angekündigt, sein Amt Mitte 2019 vorzeitig abzugeben. Seit 2007 leitet er die zweitgrößte ARD-Anstalt. Im Unterschied zu ihm denkt die dienstälteste „Tatort“-Kommissarin Ulrike Folkerts (57) noch nicht ans Aufhören. „Warum sollte ich diese schöne Position aufgeben?“, sagte die Schauspielerin. „So lange ich rennen kann und schießen kann, werde ich diese Lena Odenthal gerne weiter spielen. Wenn die irgendwann in Rente geschickt wird, werde ich Privatdetektivin.“ Zu Folkerts’ 30. Dienstjubiläum in der ARD-Krimireihe dreht der SWR eine Fortsetzung des umstrittenen Odenthal-Falls „Tod im Häcksler“ aus dem Jahr 1991.

Neues Gesicht für die meistgesehene Sendung

Ein neues Gesicht bekommt dagegen die meistgesehene Sendung im SWR-Fernsehen in Baden-Württemberg. Georg Bruder wird im Mai bei „SWR Aktuell Baden-Württemberg“ Nachfolger von Dieter Fritz, der in den Ruhestand geht. Bruder präsentiert die abendliche Hauptausgabe der Sendung im wöchentlichen Wechsel mit Stephanie Haiber. Der 39-Jährige stammt aus dem Schwarzwald, studierte Kommunikationswissenschaft und arbeitet derzeit beim SWR-Politikmagazin „Zur Sache Baden-Württemberg“.

Zu den wichtigsten politischen Themen dieses Jahres gehört die Europawahl im Mai. Die ARD plant dazu ein Fernsehduell. Der CSU-Vizechef Manfred Weber, der für die Europäische Volkspartei ins Rennen geht, trifft dabei auf den Spitzenkandidaten der Sozialdemokraten, Frans Timmermans, bisher Vizepräsident der EU-Kommission. Darüber hinaus sei im Ersten auch eine Gesprächssendung mit Spitzenkandidaten weiterer Parteien geplant, sagte der SWR-Chefredakteur Fritz Frey.

„Talk am See“ ab Mai samstagabends zu sehen

Die Schriftstellerin und Journalistin Gaby Hauptmann (61) will mit ihrer neuen TV-Talksendung „nicht der Politik ins Gehege kommen“. Aber wenn Ministerpräsident Winfried Kretschmann sein Amt aufgebe, werde sie seine Frau Gerlinde Kretschmann fragen, „wie sie jetzt mit ihm umgehen will, wenn er immer zu Hause sitzt“, kündigte Hauptmann an. Ihr wöchentlicher „Talk am See“ wird ab Mai samstagabends im SWR-Fernsehen ausgestrahlt.

Sie wolle die Zuschauer informieren, aber auch zum Nachdenken und Schmunzeln anregen, sagte Hauptmann. Der Astronaut Alexander Gerst etwa wäre ein „willkommener Gast“. Gaby Hauptmann stammt aus Trossingen und lebt in Allensbach am Bodensee. Die Schriftstellerin („Suche impotenten Mann fürs Leben“, „Nur ein toter Mann ist ein guter Mann“) hat mehr als zehn Millionen Bücher verkauft.