Eine von Corona hart getroffene Branche funkt SOS. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck soll sich daher für die Schausteller und Marktkaufleute einsetzen, mahnt die Amtskollegin in Stuttgart, Nicole Hoffmeister-Kraut.
Stuttgart - Trotz diverser Förderprogramme steht den Schaustellern, Marktkaufleuten und der Veranstaltungswirtschaft das Wasser bis zum Hals – keine Branche leidet mehr unter Corona, weil diese Kleinbetriebe zum Nichtstun verurteilt sind. Für die Schausteller war vor allem die kurzfristige Absage der Weihnachtsmärkte in Baden-Württemberg ein schwerer Schlag. Vor der stets einkommenslosen Winterpause von Januar bis April hatten sie wie auch die Marktkaufleute fest mit den wichtigen Einnahmen aus dem Weihnachtsgeschäft gerechnet und bis zuletzt hohe Beträge in Aufbau der Stände, Waren und Personal investiert.
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Nach zwei Jahren ohne große wirtschaftliche Aktivitäten und damit ohne Umsatz sowie Einkommen sehen sie sich zum Beispiel außerstande, Kredite zu tilgen. Allerdings beginnt für viele Unternehmen in einigen Monaten die Rückzahlung der im April 2020 beantragten Coronakredite der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Daher hat Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) ihren Amtskollegen, Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), in einem unserer Zeitung vorliegenden Schreiben aufgefordert, ein drittes tilgungsfreies Jahr bei Krediten im KfW-Sonderprogramm zu gewähren.
Keine kurzfristige Besserung in Sicht
Aufgrund des langen Planungsvorlaufs von Veranstaltungen und Volksfesten können Schausteller und Veranstaltungswirtschaft ihre Tätigkeit auch kurzfristig nicht aufnehmen. Vielmehr droht existenzielle Not durch die Rückzahlungsverpflichtung der KfW-Kredite. Bisher sind zwei tilgungsfreie Jahre zu Beginn der Kreditlaufzeit möglich. Ein drittes Jahr, so die Ministerin, würde die Rückkehr in einen normalen Geschäftsbetrieb mit eigenen Einnahmen erleichtern.
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