Ein Autofan im Porsche Brand Store: der Schauspieler Richy Müller liest Geschichten von Autos. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

43 Kinder von der Neuwirtshausschule sind zu Gast im neu eröffneten Brand Store des Unternehmens im Dorotheenviertel – dort liest der Schauspieler und Tatort-Kommissar Richy Müller Geschichten von Autos und Autorennen vor.

Über Porsche muss den Buben und Mädchen der Klassen zwei und drei der Grundschule Neuwirtshaus nichts erklärt werden. Denn die kleinste Schule Stuttgarts liegt um die Ecke des Unternehmens, und die Eltern der meisten Kinder schaffen dort, wo die begehrten Auto-Legenden vom Band rollen. „Ja“, kommt deshalb vielstimmig die Antwort auf die Frage von Richy Müller, ob sie wüssten, was Porsche mache, als die Vorleseaktion Leseohren e. V. mit 43 Kindern am Dienstag im neu eröffneten Porsche Brand Store im Dorotheenquartier zu Gast ist: „Porsche baut schnelle Autos“, sagt Tim. Weiß doch hier jedes Kind.

Als Kommissar jagt er Verbrecher in einem G Modell Targa, Baujahr 1975

Ein Boxenstopp gewissermaßen. Mit einem Hauch von Formel 1. Denn der Schauspieler, der als Tatort-Kommissar auf Verbrecherjagd in einem G Modell Targa, Baujahr 1975, durch Stuttgart fährt, Markenbotschafter der Porsche AG ist und selbst auf berühmten Rennstrecken wie Nürburgring oder in Spa um den Carrera Cup oder Super-Cup gefahren ist, kommt in seinem Renndress. Perfekt ausgestattet bis zu den Schuhen, „mit ganz dünnen Sohlen für das richtige Feeling fürs Gaspedal“ erklärt er den Kindern, die es sich auf dicken Sitzkissen bequem gemacht haben. Emma und Valeria ziehen die Schuhe aus – ist halt bequemer und ändert kein bisschen an der vorbildlichen Aufmerksamkeit und Konzentration. Dann könnte man mit ein bisschen Fantasie Benzinduft erschnuppern und das Dröhnen der PS-starken Motoren hören, weil die Geschichten, die Richy Müller zusammen mit Bettina Kaiser von Leseohren e. V. und Claudia Kersting, Verónica Sapena Mas sowie Nasara Bayramoglu vom Team Förderprojekte der Porsche AG, mit verteilten Rollen vorliest, natürlich alle von Autos und Rennen handeln.

Tolle Geschichten. Von Eddie, der in seinem ersten Formel 1-Rennen den Sieg dank seines Glücksbringers, einem kleinen Stoff-Känguru, erringt, vom ferngesteuerten Spielzeugauto, das sich nachts in ein richtiges, großes Auto verwandelt, in dem Ben fahren kann, und von Tim, der den Sieg beim Kart-Rennen um zwei Zentimeter verpasst, weil er stoppt, um zu helfen, und der gerade wegen dieses großherzigen Verzichts zu einem Probetraining auf den Nürburgring eingeladen wird.

Ein Buch könne man auch fühlen und riechen, findet Müller

„Lest Ihr viel?“, will Richy Müller von seinem Publikum wissen und freut sich sichtlich, als viele Hände hochgereckt werden. Es gehe doch nichts über den Genuss, ein Buch in der Hand zu haben, es zu fühlen und zu riechen, schwärmt er. Und es eröffne doch ganz neue Welten. Darum, versichert er später im Gespräch, sei es ihm wichtig und mache auch Spaß, sich immer wieder für die Leseohren zur Verfügung zu stellen und dafür, wie jetzt, mal eben vom Chiemsee nach Stuttgart zu düsen. Natürlich im Porsche. „Brandneu, Modell Taycan GTS, vollelektrisch“, erzählt er.

Porsche und Richy Müller, das sind zwei verlässliche Partner für die Leseohren, die auf 600 ehrenamtliche Vorlesepatenschaften zählen können, aber noch viel mehr brauchen. „Wir begleiten die Vorleseaktion seit 2018 und haben sie bis jetzt mit 125 000 Euro unterstützt“, betont Lena Rachor von Förderprojekte PAG. Angeschafft werden davon vor allem Bücher. Höhepunkte sind Einladungen wie im letzten Jahr ins Porsche-Museum oder jetzt in den Brand Store, der laut Leiterin Katharina Jakobi regelmäßig Schauplatz von Veranstaltungen sein soll: „Als Ort, an dem man die Marke ganz anders erleben kann.“ Zum Beispiel als Förderer kindlicher Leselust und wichtigen Bildungsinhaltes. Oder wie Richy Müller sagt: „Die bauen nicht nur Autos, die kümmern sich auch um Menschen.“