Als Jon Snow in der Erfolgsserie „Game of Thrones“ gelang Kit Harington der Durchbruch. Nun ist er in „Eternals“ im Kino zu sehen. Dabei hatte er zunächst gezögert, als der Anruf von Marvel kam.
Stuttgart - Gleich nach seinem Schauspielstudium ergatterte Kit Harington 2008 die Hauptrolle im viel beachteten Theaterstück „War Horse“. Der Durchbruch gelang dem Briten im Anschluss als Jon Snow in der Fantasy-Serie „Game of Thrones“. Acht Staffeln und zwei Emmy-Nominierungen später ist er nun in der Marvel-Großproduktion „Eternals“ (seit 3.11. im Kino) zu sehen. Wie es war, plötzlich weltweit berühmt zu sein, verriet Harington im Videointerview.
Mr. Harington, Sie wurden mit der Serie „Game of Thrones“ zum Star. Hatten Sie keine Bedenken, sich direkt danach auf das Marvel-Universum – und damit wieder auf ein riesiges Franchise – einzulassen?
Als die Marvel-Leute anriefen, war „Game of Thrones“ gerade erst vorbei, und tatsächlich habe ich erst einmal gezögert. Das Ende dieser Serie war emotional eine große Sache, und ich war mir nicht sicher, wohin die Reise als Nächstes gehen sollte. Zugleich hatte ich schon immer mit einem Auge auf das Phänomen Marvel geschielt. Außerdem war die Rolle des Dane Whitman genau die richtige, um in dieses Universum einzusteigen. Gerade weil sie nur eine ziemlich kleine ist.
Lesen Sie aus unserem Angebot: Streamingtipps für November: 10 Serien, die Sie jetzt bei Netflix, Amazon und Co. nicht verpassen sollten
Was reizte Sie an der Arbeit mit Oscar-Gewinnerin Chloe Zhao?
Das Spannende ist ja, dass Chloes Filme bislang wundervolle kleine Arthouse-Filme waren. Entsprechend ging ich davon aus, dass sie ganz bewusst als Außenseiterin an Bord geholt wurde. Aber in Wirklichkeit ist sie ein totaler Fan und kennt sich mit Comics viel besser aus als ich. Deswegen waren wir bei ihr in den allerbesten Händen.
Wie war es damals, durch „Game of Thrones“ weltweit berühmt zu werden?
Ich brauchte eine Weile, um zu lernen, dass ich im Grunde fortan ein öffentliches und ein privates Ich habe, die sich durchaus auch mal ins Gehege kommen können. Der Umgang mit Fans ist eigentlich nicht schwierig. Die können zwar in der Masse ermüdend sein, sind aber sehr nett. Die Presse dagegen ist deutlich schwieriger; da muss man ganz anders funktionieren. Da würde ich mir im Rückblick wünschen, ich wäre ein bisschen besser vorbereitet gewesen.
Lesen Sie aus unserem Plus-Angebot: Im Kino: „Venom 2“: Und täglich nervt das Alien
Schon als Schüler haben Sie Theater gespielt. Dass Sie tatsächlich auf die Schauspielschule gegangen sind, verdanken Sie aber angeblich Ihrem Kollegen Ben Whishaw, den viele als Q aus den Bond-Filmen kennen.
Das stimmt. Entbrannt war meine Liebe zum Theater schon früh, durch meine Mutter, die selbst Dramaturgin war und uns oft mit in Stücke genommen hat. Aber ich war 17, als ich Ben Whishaw am Old Vic Theatre in London als „Hamlet“ sah. Eine vierstündige Inszenierung, für einen Schauspieler der Wahnsinn. Danach war für mich klar, dass ich das auch professionell machen will. Demnächst schließt sich übrigens der Kreis. Da eifere ich Ben zum ersten Mal nach und spiele eine der großen Shakespeare-Rollen: „Henry V“ am Donmar Theatre.
Anfang 2020 gingen die Dreharbeiten für „Eternals“ zu Ende. Haben Sie pandemiebedingt die Prioritäten in Ihrem Leben hinterfragt?
Dazu war in meinem Fall die Pandemie gar nicht nötig. Meine Frau und ich wurden vergangenen Winter Eltern. Meine Welt stand also auch ohne Corona Kopf. Seit ich Vater bin, blicke ich vollkommen anders aufs Leben.
Person und Film
Privat
Kit Harington, geboren 1986 in London, ist Sohn einer Theaterautorin und eines adligen Geschäftsmannes. Er ist mit seiner Schauspielkollegin Rose Leslie verheiratet und wurde Anfang des Jahres erstmals Vater.
Kino
Der 25. Film aus dem Marvel-Universum „Eternals“, seit 3. November im Kino, dreht sich um eine Gruppe kosmischer Helden, die auf der Erde weilen, um die Menschheit vor monströsen Wesen zu beschützen.