Das Alte Schauspielhaus Foto: StN

Es wird weniger Vorstellungen geben und dennoch schaut Manfred Langner, Intendant der Schauspielbühnen in Stuttgart, zuversichtlich in die neue Spielzeit 2014 / 2015.

Stuttgart - Ein erster Blick auf das neue Programm der Schauspielbühnen in Stuttgart zeigt, dass eigentlich alles beim Alten geblieben ist: Es gibt Klassiker, Mundartstücke, ein Musical, es treten prominente Akteure aus dem Showgeschäft auf, und es gibt zeitgenössisches Theater mit Uraufführungen.

Die Konsequenz daraus, dass der Gemeinderat die zunächst selbst vorgeschlagene Zuschusserhöhung für das Alte Schauspielhaus und die Komödie im Marquardt letztlich doch noch verweigert hat, wird sich wohl erst Ende der nächsten Spielzeit abzeichnen: Es wird deutlich weniger als 200 000 Zuschauer (wie bisher) geben bei weniger als 600 Vorstellungen, weniger Produktionen und mehr Schließtagen, dadurch sinken die Einnahmen. Im bundesweiten Vergleich der bestbesuchten Sprechtheater werden die beiden Stuttgarter Häuser ihren zweiten Platz verlieren.

Was es künftig nicht mehr geben wird, hat Manfred Langner, Intendant der Schauspielbühnen, schon Mitte dieses Monats der Öffentlichkeit deutlich gemacht: Eine „Faust“-Produktion wird verschoben, ebenso eine Arthur-Miller-Produktion, eine Koproduktion zum Thema Erster Weltkrieg wurde abgesagt. Doch bei der Präsentation der Spielzeit 2014/15 will Langner vor allem nach vorne blicken: „Wir machen gerne und mit viel Leidenschaft Theater. Obwohl die Sparmaßnahmen unsere Stimmung trüben, haben wir trotz allem hier ein starkes Programm zusammengestellt, das unseren Stellenwert als das Stadttheater für Stuttgart unterstreicht.“

Die meisten Uraufführungen gibt es in der Komödie, und da macht „Laible und Frisch“ den Auftakt. Das ist eigentlich naheliegend: Einige der Schauspieler, die regelmäßig in der Komödie auftreten wie Monika Hirschle, Ulrike Barthruff oder Simon Licht, haben entscheidend beigetragen zum Erfolg der beiden Fernsehstaffeln. Mit dabei in dieser Bühnenfassung sind ebenso der Ideengeber und Filmproduzent Frieder Scheiffele sowie der Drehbuchautor Sebastian Feld. (13. 11. 2014 bis 11. 1. 2015). Die Arbeit mit dem Autor und Regisseur Tobias Bungter wird fortgesetzt. Von ihm stammt „Das tapfere Schneiderlein“, das Familienstück Ende vergangenen Jahres.

Jetzt holt er Sherlock Holmes nach Stuttgart: „Sherlock Holmes und die Kehrwoche des Todes“ heißt folgerichtig sein neues Stück (12. 3. 2015 bis 3. 5. 2015). Im Alten Schauspielhaus wird eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Cameri-Theater im israelischen Tel Aviv fortgesetzt mit „Blutgeld / Bloody Money“ von Joshua Sobol, auch er ein vertrauter Autor des Alten Schauspielhauses. Anlass ist der 50 . Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und Israel, damals ein von beiden Seiten höchst kritisiertes Unterfangen (30. 4. 2015 bis 6. 6. 2015).

Danach folgt die Uraufführung von „Romy“. Langner: „Es wird niemand geben, der Romy Schneider auf der Bühne verkörpert. Wir entwickeln eine Casting-Situation, in der Erwartungen erfüllt werden müssen, die an eine Romy Schneider gestellt werden.“ Da ist es gut, dass Langner selbst an der Textfassung beteiligt ist.

Neu im Angebot ist ein Abonnement für die Vorstellungen am Samstagnachmittag sowie eines für Schüler: Vier Vorstellungen für nur 13 Euro.