Vorfreude auf „Istanbul“ (von links): Intendant Axel Preuß, der Geschäftsführer des Deutsch-Türkischen Forums, Kerim Arpad, und Schauspieler Irfan Kars. Foto: Sabine Layh

42 Vorstellungen waren nicht genug: Im Sommer nächsten Jahres kehrt das deutsch-türkische Erfolgsstück „Istanbul“ auf die Bühne des Alten Schauspielhauses zurück – auch dank einer Online-Petition.

Eine Petition für die Wiederaufnahme eines Theaterstücks? Das hat Axel Preuß, Intendant der Stuttgarter Schauspielbühnen, in seiner langen Theaterlaufbahn noch nicht erlebt. Bei „Istanbul“, einer Eigenproduktion der Schauspielbühnen, war das der Fall. Als nach der sechswöchigen Aufführungsserie im Alten Schauspielhaus im Sommer 2023 und einem anschließenden Gastspiel im Theaterhaus mit 42 ausverkauften Vorstellungen und insgesamt 18 000 Besuchern der Vorhang fiel, hatte Kerim Arpad, Geschäftsführer des Deutsch-Türkischen Forums in Stuttgart, die Idee zu einer Online-Petition, die schnell rund 250 Unterzeichner hatte und mutmaßlich weit mehr Unterstützer im Hintergrund.

 

Ihr Ziel: eine Wiederaufnahme des Erfolgsstücks, in dem die Gastarbeitergeschichte auf den Kopf gestellt wird: der Stuttgarter Peter Gruber versucht sich in der Türkei als Gastarbeiter und ist dort spiegelbildlich mit den Problemen und Themen der realen türkischen Gastarbeiter konfrontiert, die seit vielen Jahren in Deutschland leben. Erzählt wird die Geschichte auf Deutsch und mit türkischen Liedern von Sezen Aksu, der „Königin des türkischen Pop“.

Dem Drängen des Publikums hat Axel Preuß gerne nachgegeben und in der Spielzeit 2025 für „Istanbul“ Platz frei geräumt. Nun steht fest: Das Stück läuft weitere zehn Mal im Alten Schauspielhaus – in derselben deutsch-türkischen Besetzung wie in diesem Jahr. Premiere ist am 18. Juli. „Ich bin sehr glücklich, dass es uns gelungen ist, dem Wunsch des Publikums nachzukommen und dieses außergewöhnliche Theaterstück, das eine Feier der Vielfalt und Toleranz ist, wieder zeigen zu können – begleitet von einem interessanten Rahmenprogramm“, sagte Preuß. Auch bei Kerim Arpad ist die Freude groß: „,Istanbul‘ ist so viel mehr als nur eine Theaterinszenierung“, sagt der Geschäftsführer des Deutsch-Türkischen Forums: „Es ist Lebensfreude, ein Fest der Gemeinsamkeit, aber auch mahnende Erinnerungskultur.“

Karten gibt es ab sofort unter Telefon 0711 / 22 77 00 oder: www.schauspielbuehnen.de