Allgegenwärtig im Fernsehen: die Moderatorin Barbara Schöneberger Foto: dpa

Kleider machen Leute. Oder auch nicht. Um das herauszufinden, unterziehen wir den Kleidungsstil bekannter Persönlichkeiten einem Stilcheck. Heute: Barbara Schöneberger.

Stuttgart - Barbara Schöneberger ist, was niemand ahnte, eine heimliche Kantianerin. Zumindest bei der Auswahl ihrer Garderobe lautet der modische Imperativ der allgegenwärtigen Fernsehmoderatorin: „Schlüpfe als Frau bei jeder sich bietenden Gelegenheit in einen Fummel, der Millionen Männern gefällt – ohne Rücksicht auf Stil und Geschmack.“ Nur diese strenge klamottenphilosophische Maxime könnte erklären, weshalb sich die 44-Jährige in einem schulterfreien Kleid zeigt, sobald eine Kamera in der Nähe ist. Ob bei der Moderation der deutschen ESC-Party oder zur Preisverleihung des Bayerischen Fernsehpreises: Barbara Schöneberger zieht blank. Dazu macht sie nicht selten ulkige Sachen mit ihren großen Augen, wie das Krümelmonster aus der „Sesamstraße“, was vielen gefällt. Das sollte sich mal ein moderierender TV-Mann erlauben! Mittlerweile bekommen männliche Fernsehgucker die nackten Schultern dieser Marilyn Monroe für Arme öfter zu sehen als die irgendeines anderen Menschen.

Hohe Aufmerksamkeitswerte

Der partielle Exhibitionismus der Frau steigert womöglich die Quote. Der Erfolg beruht auf wissenschaftlich belegbaren Klischees. In allen seriösen Studien über männliche Wahrnehmung von weiblicher Kleidung garantieren schulterfreie Klamotten immens hohe Aufmerksamkeitswerte. Dabei ist es schnuppe, ob man in dem Kleid eventuell glänzt wie eine Sardine auf Speed. Denn wie heißt es doch bei Kant so treffend: „Über Geschmack lässt sich nicht disputieren.“