Wahrscheinlich gehört Katja Kipping zu den modebewussten Polit-Akteuren des linken Spektrums. Foto: dpa

Kleider machen Leute. Oder auch nicht. Um das herauszufinden, unterziehen wir den Kleidungsstil bekannter Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Kultur einem Stresstest – und zwar regelmäßig an dieser Stelle. Heute: Katja Kipping.

Stuttgart - Stuttgart - In der Clowns-Ausbildung lernen angehende Spaßmacher, dass man sich ein Markenzeichen zulegen sollte. Wenn man in der Masse der Clowns nicht untergehen will, verzichtet man eventuell auf die rote Nase und die Spritzblume. Vielleicht hilft ein Zylinder. Oder eine explodierende Zigarre. Auch im Politzirkus gilt diese Weisheit.

Wer auffallen möchte, sollte dem schwachen Erinnerungsvermögen seines Publikums, seiner Wähler behilflich sein. Hans-Dietrich Genscher war bekannt für seinen zitronengelben Pullunder. Theo Waigel tat gut daran, sich sein wucherndes Augengestrüpp nicht zupfen zu lassen. Und Claudia Roth schlüpfte regelmäßig in das giftig-grelle Kostüm irgendeines exotischen Laubfrosches, um potenzielle Fressfeinde abzuschrecken.

Potenzielle Fressfeinde – untypisch für die Linke

Eine stilistische Marotte braucht eine Katja Kipping aber nicht. Die Co-Vorsitzende der Partei Die Linke probiert öfter mal was Neues und wirkt dabei erstaunlich stilsicher. Mal mit divenhaftem Make-up, mal ganz ohne, aber nie mit glänzender Nase wie so viele ihrer Kollegen.

Beim Ohrschmuck wie auch bei der Garderobe ist ohnehin fast alles möglich. Verspielte Blusen, ornamentierte Röcke, der winterliche Hippie-Wildledermantel mit flirrendem Kunstfell an den Säumen, dazu eine französische Filzmütze – auf die Zusammenstellung kommt es an.

Wahrscheinlich gehört Katja Kipping zu jenen modebewussten Polit-Akteuren des linken Spektrums, die sich eben nicht fragen, ob wahre Schönheit nicht doch lieber von innen kommt. Nein, sie kommt auch von außen. Nur merkt es leider kaum jemand. Weil: Am beliebtesten in der Manege sind immer noch die Clowns.